Klüssendorf gegen direkte Verhandlungen mit den Taliban
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf sieht den Vorstoß von Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) kritisch, in direkte Gespräche mit afghanischen Vertretern zu treten, um Abschiebungen voranzutreiben.
"Das zeigt schon den Widerspruch, den wir im Koalitionsvertrag
eigentlich schon miteinander vereinbart haben, nämlich dass wir uns
miteinander verabredet haben, dass wir Abschiebungen machen wollen,
gerade von denjenigen, die in Deutschland straffällig geworden sind und
die ausreisepflichtig sind", sagte Klüssendorf den Sendern RTL und ntv.
"Und gleichzeitig bewegt es uns, glaube ich, alle, dass man mit den
Taliban nicht verhandeln darf und dass wir auch nicht dazu beitragen
wollen, solche Regime international noch zu legitimieren."
Für
den SPD-Politiker führe das dann zu einer Position, "die sagt, wir reden
nicht mit denen und wir wollen auch diese Kontakte nicht haben". Aber
da sehe man eben den Widerspruch. "Wir haben das bisher über Vermittler
gelöst und über Staaten, die sich dann daran mittelbar beteiligt haben.
Aber das ist aus meiner Sicht keine gute Lösung. Ich würde darüber
nachdenken, diese Gespräche noch mal zu hinterfragen, weil für mich es
eben nicht sein kann, dass man mit Taliban in direkten Austausch geht",
so der SPD-Generalsekretär.
Quelle: dts Nachrichtenagentur