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Zeitung: Merkel hält Kritik an Draghi für überzogen

Archivmeldung vom 22.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Angela Merkel Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Angela Merkel Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die Kritik von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und anderen Unionspolitikern an der Europäischen Zentralbank (EZB) teilweise für überzogen. Das habe Merkel in einem Telefonat mit Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zum Ausdruck gebracht, berichtet das "Handelsblatt".

In dem Telefonat soll die Kanzlerin zudem begrüßt haben, dass Weidmann EZB-Präsident Mario Draghi und dessen Geldpolitik öffentlich verteidigt hat. Ein Regierungssprecher und die Bundesbank lehnten auf Nachfrage der Zeitung einen Kommentar ab. Weidmann hatte in einem Zeitungsinterview auf die Unabhängigkeit der EZB hingewiesen und gesagt, dass sie eine für die Eurozone angemessene Geldpolitik mache.

Das Telefonat von Merkel und Weidmann hat nach "Handelsblatt"-Informationen vor der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) stattgefunden. Dort betonte der Bundesbank-Präsident in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Schäuble zwar, dass man natürlich über die Geldpolitik diskutieren dürfe. Er forderte aber eine "Versachlichung" und unterstrich erneut die Unabhängigkeit der Zentralbank.

US-Nobelpreisträger nimmt EZB-Chef Draghi in Schutz

US-Ökonom Joseph Stiglitz verteidigt den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, gegen Kritik aus Deutschland. "Mario Draghi nimmt seine Verpflichtung ernst, Europa voranzubringen", sagte der Ökonom im Interview mit dem "Handelsblatt". Die Geldpolitik sei jedoch am Ende ihrer Möglichkeiten. Im Abschwung könne sie nicht viel bewirken Jetzt sei die Fiskalpolitik gefragt: "Deshalb sollten sich die Kritiker lieber auf die fehlenden finanzpolitischen Bemühungen konzentrieren – vor allem in Deutschland", so Stiglitz. Der deutsche Staat solle mehr investieren. "Angesichts von jahrelanger Investitionszurückhaltung und sehr niedriger Zinsen wären die Renditen groß." Außerdem plädiert Stiglitz für höhere Löhne in Deutschland, um Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone auszugleichen. Vor der Euro-Einführung seien Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit durch den Wechselkurs bereinigt worden. Das sei innerhalb der Währungsunion nicht mehr möglich. Es müsse aber eine Anpassung geben, denn die verschuldeten Länder könnten keine dauerhaften Defizite durchhalten. "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder steigen die Löhne in Deutschland – oder sie sinken im Rest von Europa", so Stiglitz.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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