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Schweres Erdbeben auf Haiti fordert vermutlich tausende Opfer

Archivmeldung vom 13.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/action medeor
Bild: obs/action medeor

Aufgrund des Zusammenbruchs des Telefonnetzes liegen noch keine genauen Angaben über die Ausmaße des schweren Erdbebens der Stärke 7,0 auf der Richterskala, das gestern Haiti um 21 Uhr 53 MEZ, erschütterte vor. Der Inselstaat mit 8,5 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. - Das Epizentrum des Bebens befand sich in einem Vorort der Hauptstadt Port au Prince. Es ist damit zu rechnen, dass die Schäden sehr hoch sind.

Die Slums auf den Hügeln sind auf Schlammlawinen abgerutscht

"Unsere Hauptstadt hat durch die Bodenerrosion keinen stabilen Untergrund. Die auf den Hügeln gebauten Slums sind einfach in einer Schlammlawine komplett abgerutscht", so Eduard Aimé aus Haiti. Die stabilsten Gebäude wie der Präsidentenpalast, Ministerien oder die Kathedrale sind zerstört berichtet Aimé weiter. Derzeit bereiten die Malteser die Ausreise eines medizinischen Teams bestehend aus zwei Ärzten und drei Rettungssanitätern zur Unterstützung der Malteser auf Haiti. "Die Kollegen aus Haiti wissen, dass die medizinische Versorgung und auch die Versorgung mit Wasser, das überall verschmutzt ist, jetzt besonders wichtig ist," so Ingo Radtke, Leiter von Malteser International. Radtke betont, dass die Hilfe der Malteser mit dem gesamten internationalen Maltesernetzwerk abgestimmt und koordiniert wird.

Der Malteserorden unterstützt ein Krankenhaus im Norden von Haiti, dem ärmsten Land der westliche Hemisphäre. Mit 64 Betten, einer Kinderabteilung, einer Entbindungsstation, einer Ambulanzstation und mit einem modernen Labor ist es das einzige Krankenhaus in der Region.

Haiti: medeor schickt erste Hilfe

"Wir brauchen dringend Hilfe", schreibt medeor-Partner Pater Rick Frechette an action medeor. "Unsere zwei Krankenhäuser in Petionville sind zerstört." Die Mitarbeiter von action medeor packen für diesen Partner erste Nothilfe, 28 Pakete mit einem Gewicht von fast einer Tonne, gefüllt mit medizinischer Hilfe für 30.000 Menschen.

Die Rettungsspezialisten von der Duisburger Hilfsorganisation I.S.A.R. sind für den Hilfseinsatz von der haitianischen Botschaft um Unterstützung gebeten worden. Sie wollen bereits heute Abend in das Katastrophengebiet fliegen und bei der Rettung von Verschütteten helfen. Mit dabei: Eine weitere Tonne Verbandsmaterial, Schmerzmittel, chirurgisches Besteck und Antibiotika von action medeor, speziell für die Rettungsspezialisten in Aluminiumkoffern gepackt. 

humedica schickt Einsatzteam mit drei Ärzten

Wie verschiedene Quellen übereinstimmend berichten hat kaum ein Gebäude im haitianischen Port-au-Prince den gewaltigen Erdstößen vom gestrigen Abend standhalten können. Die deutsche Hilfsorganisation humedica erhielt bereits in den frühen Morgenstunden eine offizielle Anfrage des haitianischen Botschafters in Deutschland, S. E. Jean-Robert Saget, und organisierte umgehend ein Einsatzteam.

Das stärkste Beben, das in der Karibik jemals gemessen wurde, trifft ausgerechnet Haiti, den von massiver Armut gepeinigten Inselstaat. Die neuerliche Katastrophe hat nach Augenzeugenberichten nun auch die letzten Reste Infrastruktur rund um die Port-au-Prince zerstört, es steht zu befürchten, dass die Zahl der Opfer hoch ist.

Welthungerhilfe stellt 100.000 Euro für Soforthilfe bereit -"Alles könnte aus den Fugen geraten"

Die Welthungerhilfe stellt 100.000 Euro für die Opfer des schweren Erdbebens in Haiti bereit. Im Rahmen einer ersten Soforthilfe sollen Betroffene mit lebenswichtigen Hilfsgütern wie Trinkwasser, Zelten, Planen und Nahrungsmitteln versorgt werden. Die Welthungerhilfe wird dabei mit erfahrenen haitianischen Partnerorganisationen zusammenarbeiten.

Das Ausmaß der Schäden ist immer noch unübersichtlich, da kurz nach dem Beben die komplette Stromversorgung und die Kommunikationswege zusammengebrochen sind. "Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Die hohen Nahrungsmittelpreise haben die Lage in den vergangenen beiden Jahren weiter verschärft. Es gab Hungeraufstände, und jetzt wurde ihnen auch noch das wenige an Besitz genommen.", sagt Michael Kühn, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe in Haiti.

Kühn schätzt auch die Sicherheitslage als kritisch ein. "Dass in der Hauptstadt Präsidentenpalast und Kathedrale zerstört wurden, hat die Haitianer tief erschüttert. Präsidentenpalast und Kathedrale haben großen Symbolcharakter für Staatsgewalt und Religion. Die Region ist ohnehin fragil und könnte durch dieses Ereignis komplett aus den Fugen geraten. Die internationale Gemeinschaft muss entschlossen reagieren und wir brauchen dringend Spenden, um schnell helfen zu können."

Die Welthungerhilfe entsendet heute zwei Mitarbeiter des Nothilfeteams, die in den kommenden Tagen und Wochen die Nothilfemaßnahmen koordinieren und umsetzen werden.

Die Welthungerhilfe arbeitet seit 1974 auf Haiti und hat seither mehr als 124 Projekte im Wert von 60 Millionen Euro unterstützt. Derzeit sind sechs entsandte und 105 nationale Mitarbeiter auf der Karibikinsel beschäftigt. Die Projekte konzentrieren sich auf Ernährungssicherung, Bewässerung, Ressourcenmanagement und Trinkwasser.

Spendenkonten der verschiedenen Organisationen:

Spendenkonto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Spendenhotline: 0900 55 102030 oder Online:
www.aktion-deutschland-hilft.de

Spendenkonto 120 120 120, Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00)
Stichwort: Erdbeben Haiti Online-Spenden: www.malteser-spenden.de

humedica e. V.
Stichwort "Erdbeben Haiti"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Welthungerhilfe Kontonummer 1115 Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501 98
Stichwort: Nothilfe Haiti

Quelle: Aktion Deutschland Hilft / Malteser Hilfsdienst / medeor / humedica / Welthungerhilfe

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