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ISAF-Chef Kasdorf: Trendwende in Afghanistan noch in diesem Jahr zu erwarten

Archivmeldung vom 23.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge von Afghanistan
Flagge von Afghanistan

Trotz aller Negativ-Schlagzeilen über mehr Gewalt in Afghanistan - der Chef des Stabes bei der Afghanistan-Schutztruppe ISAF, Generalleutnant Bruno Kasdorf, rechnet schon bald mit einem Umschwung am Hindukusch: "Ich bin zuversichtlich, dass es diese Trendwende gibt und ich denke, dass wir das auch schon in diesem Jahr sehen werden, dass es dazu kommt", so Kasdorf in Kabul im Interview mit dem ARD-Hörfunkstudio Südasien.

Zwar starben im Juni mehr ISAF-Soldaten als in jedem anderen Monat seit Vertreibung der Taliban 2001. Das lasse sich aber erklären: "Die Truppenstärke hat erheblich zugenommen. Und wenn wir in die Geschichte zurückschauen auf andere Aufstandsbekämpfungen in anderen Ländern, dann ist das ein identischer Trend. Wir haben immer gesagt: Bevor es besser wird, scheint es erst mal schlechter zu werden. Und das ist nicht das Rufen im Walde, das können wir tatsächlich belegen." Man müsse jetzt parallel zur Zunahme der Truppenstärke auch noch mit einem weiteren Aufwärtstrend bei den Gewaltakten rechnen. Aber dann werde man auch sehen, dass diese Zahl wieder runtergehe.

Die Lage im Raum Kundus, der zum Einsatzbereich der Bundeswehr gehört, bezeichnete Kasdorf in dem Interview als gefährlich: "Auch dort sehen wir mehr Gewalt", so der höchstrangige deutsche Offizier bei der ISAF. "Wir sehen aber auch, dass wir schon erfolgreich dort operieren. Wir sind auch wesentlich stärker präsent." Die USA seien dabei, ihre Truppen im Norden deutlich aufzustocken. Letztlich, so Kasdorf optimistisch, werde auch dort das Gewaltmonopol der afghanischen Regierung wiederhergestellt.

Gefragt nach dem Aussteiger-Programm für Taliban-Kämpfer, dem sogenannten Reintegrationsprogramm, sagte Kasdorf: "Wenn Sie diese Gruppen richtig ansprechen und ihnen eine Perspektive bieten können, dann ist die Aussicht groß, dass sie sich auch reintegrieren, dass sie die Waffen niederlegen und sagen: Wir gehen wieder zurück zu unseren Familien. Da gibt es genügend Anzeichen. Jetzt geht es darum, dieses Programm vernünftig umzusetzen. Und aufzupassen, dass es nicht missbraucht wird."

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk

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