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Jusos kündigen Nein zu Ceta-Freihandelsabkommen an

Archivmeldung vom 08.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: GLOBAL 2000, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: GLOBAL 2000, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Jungsozialisten wollen auf dem SPD-Parteikonvent Mitte September gegen das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen Ceta votieren und entsprechende Protestdemonstrationen unterstützen. "Wir Jusos lehnen Ceta ab", sagte die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann in einem Interview der "Welt".

"Deshalb werden wir auf dem Parteikonvent beantragen, dass die SPD-Leute in der Bundesregierung, die Abgeordneten im Bundestag und im Europäischen Parlament Ceta die Zustimmung verweigern. Wir plädieren für einen Neustart und für fairen Handel. Damit vertreten wir die Mehrheitsmeinung an der Basis der SPD." Mit ihrer Ablehnung positionieren sich die Jusos gegen den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, der für Ceta wirbt.

Der kleine Parteitag der SPD soll am 19. September über das Freihandelsabkommen abstimmen. Die SPD-Nachwuchsorganisation habe sich mit Ceta "lange befasst", sagte Uekermann. "Wir waren nicht generell dagegen, sondern haben mit der SPD Kriterien definiert." Nun aber zeige sich: "Mehrere rote Linien sind überschritten worden." Die Jusos sähen "nicht ein, warum es Schiedsgerichte geben soll, wo man vor öffentlichen Gerichten verhandeln kann".

Mit Ceta werde zudem das Vorsorge-Prinzip aufgegeben. "Damit können etwa Medikamente auf dem Markt angeboten werden - bis zum Beweis, dass sie schädlich sind", sagte Uekermann. Mit der sogenannten Negativliste werde "der Privatisierung öffentlicher Daseinsfürsorge Tür und Tor geöffnet". Ceta entspricht nach Uekermanns Auffassung "nicht sozialdemokratischen Anforderungen". Die Juso-Chefin sagte weiter: "Das Scheitern von Ceta und TTIP ist eine Chance, um von vorne anzufangen, um neue globale Standards zu etablieren. Die Demos zeigen, dass die Menschen mitreden wollen und die Handelspolitik verändern wollen.

Wir brauchen einen Neustart." Die Abstimmung auf dem Parteikonvent "dürfte knapp werden", prognostizierte Uekermann: "Die Parteispitze wird für Ceta werben, wir werden gegen Ceta mobil machen. Ich wünsche mir eine Auseinandersetzung! , die fa ir und sachlich geführt wird." Eine "aufgepeitschte Stimmung" wie vor dem Parteikonvent 2015 zur Vorratsdatenspeicherung müsse es nicht noch einmal geben. Uekermann widersprach der Auffassung, ein Votum des Parteikonvents gegen Ceta beschädige SPD-Chef Gabriel.

"Diese ständige Verknüpfung sachlicher und vermeintlich personeller Fragen führt uns nicht weiter. Ich kann politische Entscheidungen nicht immer davon abhängig machen, wem ich damit in der Partei angeblich schade", sagte sie. Ceta sei "eine viel zu weitreichende Entscheidung, das kann man später nicht mehr einfach zurückdrehen".

Uekermann kündigte an, die Jusos unterstützten die bundesweiten Anti-Ceta-Demonstrationen am 17. September. Auf eine entsprechende Frage sagte sie: "Na klar, und ich freue mich auf die Demonstrationen. Wir Jusos haben schon die letzten Demos unterstützt. Wir sind für fairen Handel statt Ceta und TTIP."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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