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Kongo: Weitaus mehr Tote nach Massakern als zunächst bekannt

Archivmeldung vom 31.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach Erkenntnissen der Caritas Kongo hat die Lord's Resistance Army" (LRA) in den vergangenen Tagen weitaus mehr Menschen umgebracht als bislang bekannt war.

Lokale Caritas-Mitarbeiter in Dungu-Duruma bestätigen den Tod von mindestens 400 Menschen nach Massakern an verschiedenen Orten der Region; bislang war von rund 200 Toten ausgegangen worden. Da die LRA ihre Überfälle auf die Zivilbevölkerung bislang nicht gestoppt hat, befürchtet die Caritas Kongo, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte.

Wie der Direktor der lokalen Caritas in Dungu Duruma berichtet, sind nach einem von der katholischen Kirche organisierten Weihnachtskonzert in Faradje wahllos mehr als 150 Menschen getötet worden. Zur gleichen Zeit seien in Duru 75 Menschen umgebracht worden; die örtliche Kirche wurde in Flammen gesetzt. Die LRA habe das Morden anschließend entlang der sudanesischen Grenze in Bangadi, Duruma und Gurba fortgesetzt. Nach Angaben der Caritas starben in Gurba 213 und in Bangadi 48 Menschen. 6500 Menschen haben bislang vor den Massakern Zuflucht in katholischen Kirchen der Region gesucht. Bei den Überfällen auf die Zivilbevölkerung hat die LRA nach Angaben der Caritas Kongo auch etliche Jungen und Mädchen entführt, vermutlich um diese als Kindersoldaten zu missbrauchen.

Für die Nothilfe hat Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, 50.000 Euro bereit gestellt. Die Caritas Kongo wird sich zudem an einer morgen beginnenden Mission beteiligen, die die Hintergründe der Massaker aufklären soll.

Seit die aus Uganda stammende LRA die Region terrorisiert hat die lokale Caritas die Flüchtlinge mit Nahrung und Hilfsgütern wie Kleidung, Seife und Küchengeschirr versorgt. Zuletzt wurden am 14. Dezember Nahrungsmittel an 4000 Flüchtlinge verteilt. 

Caritas im Einsatz gegen Ebola-Virus

Nach dem Ausbruch des Ebola-Virus im Kongo wird die lokale Caritas eine Informationskampagne in der Provinz Kasai starten. Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, wird diese Kampagne mit 25.000 Euro unterstützen. "Die Menschen sind in Panik, weil sie nicht wissen, wie sie sich vor Ebola schützen können. Um die Ausbreitung des Erregers effektiv eindämmen zu können, müssen wir deshalb schnell möglichst alle Bewohner der Region erreichen", so Bruno Miteyo, Direktor der Caritas Kongo.

Bislang sind 11 Menschen an Ebola gestorben, 35 haben sich infiziert. Es wird vermutet, dass der Erreger von Fledermäusen, die in der Region gegessen werden, auf den Menschen übertragen wurde. Der erste Patient ist erstmals Ende November mit Verdacht auf Ebola in der Provinz Kasai behandelt worden. Gestern konnte bestätigt werden, dass es sich tatsächlich um das Virus handelt. Bislang sollen 102 Menschen mit Infizierten in Kontakt gekommen sein. Alle Betroffenen werden in Isolation gehalten, um eine Tröpfcheninfektion zu verhindern.

Die Caritas Kongo wird im Rahmen der Hilfsaktion in der besonders betroffenen Region Mweka auch Medikamente sowie Nahrungsmittel für unterernährte Kinder bereit stellen. Betroffenen und Angehörigen von Infizierten, deren Hab und Gut als Vorsichtsmaßnahme verbrannt wurde, wird ihr Eigentum ersetzt.

Quelle: Deutscher Caritasverband

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