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Merkel auf World Economic Forum in Davos: „Brauchen wir wirklich diesen Great Reset?“

Archivmeldung vom 27.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Angela Merkel (2019)
Angela Merkel (2019)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel plädiert in ihrer Online-Rede auf dem Wirtschaftsforum in Davos für eine möglichst rasche Verteilung der knappen Corona-Impfstoffe auch in ärmeren Ländern der Welt als Weg aus der Pandemie. Auch bringt sie plötzlich das in die Untiefen des Programms verbannte Motto vom „Great Reset“. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes geschrieben: "Davos sei der richtige Ort, um die Diskussion über die Zeit nach der Pandemie und den Weg daraus zu führen, begrüßte Merkel die Teilnehmer per Videoschalte. Die Pandemie habe zwar viele betroffen, aber sie biete auch neue Chancen. Alles, was sie ändere, sei gut, und es sei nicht nur gut für die Gesundheit der Menschen, sondern auch für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung und die kulturellen Möglichkeiten.

„Sie haben das Motto gewählt, ‚The Great Reset‘, das diesjährige Thema“, wandte sich Merkel an den Chef des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab. Merkel weiter: „Und ich frage einmal: Brauchen wir wirklich diesen Great Reset? Oder ist es denn nicht mehr so, dass wir weniger in der Zielsetzung einen Neuanfang brauchen, sondern mehr in der Entschlossenheit unseres Handelns?“

Die Pandemie habe den Menschen erstens „unsere globale Verknüpftheit und Verbundenheit gezeigt“, sprach Merkel weiter, dann „unsere Verwundbarkeit“, dass wir „eingebettet in unsere natürliche Umwelt leben“. Drittens sei diese Pandemie in Bezug auf Deutschland eine Jahrhundertkatastrophe, ein Jahrhundertnaturereignis, das „unsere Widerstandsfähigkeit“, aber auch die Schwachstellen unserer Gesellschaft gezeigt habe. Eine große zu diskutierende Frage sei die nach globalen Lieferketten, die sich in der Pandemie nicht bewährt hätten. „Wie machen wir diese Lieferketten so stabil in der Zukunft, dass sie auch in Zeiten des großen Stresses halten?“, stellte Merkel rhetorische Fragen.

„Geht nicht nur um die Verteilung von Geld“

Als wichtiger Weg aus der Pandemie gilt für die CDU-Politikerin eine möglichst rasche Verteilung der knappen Corona-Impfstoffe auch in ärmeren Ländern der Welt. Es gehe hier um eine faire Verteilung und eben nicht nur um die Verteilung von Geld, merkte sie dabei an und begrüßte die internationale Corona-Impfinitiative Covax.

„Deshalb bin ich sehr froh, dass Gavi als Verhandlungsführer für Covax erste Verträge abschließen konnte, und zwar auch mit den Unternehmen, die zum Beispiel bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur ihre Zulassungen bekommen. Ich bin sehr froh, dass die Weltbank diese Aktivitäten sehr intensiv unterstützt. Wir werden natürlich alles dafür tun, dass jetzt auch schnell die Verteilung beginnen kann. Die Frage, wer auf der Welt welchen Impfstoff wann bekommt, wird natürlich auch Verbundenheiten und neue Erinnerungen schaffen.“

Was ist Covax-Initiative?

Die EU-Kommission beteiligt sich mit einem Haftungsvertrag im Wert von 400 Millionen Euro an der internationalen Covax-Initiative. Diese soll Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen Zugang zu Impfstoff ermöglichen. Die Rede ist quasi von einem „Impfstoff für alle, die ihn brauchen“.

Ins Leben gerufen wurde Covax Ende April 2020 auf einer Veranstaltung unter Teilnahme des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Bill & Melinda Gates-Stiftung. Unter den Mitgliedern der Initiative sind CEPI und GAVI. CEPI, die sogenannte Koalition für Innovationen zur Vorbereitung auf Epidemien, wurde 2016 von der Stiftung, Norwegen, Indien, dem Wellcome Trust und dem World Economic Forum gegründet. Die Impfallianz GAVI ihrerseits verdankt ihre Gründung 2000 der Stiftung, Unicef und der WHO.

Im Moment beabsichtigt die Covax-Initiative, rund zwei Milliarden Impfstoff-Einheiten bis Ende 2021 von verschiedenen Herstellern einzukaufen. Wieviel Geld in die Initiative fließt, ist derzeit unbekannt.

Klaus Schwab verteidigt sich vor Verschwörungsvorwürfen

„Die Inkonsistenzen, Unzulänglichkeiten und Widersprüche mehrerer Systeme – von Gesundheit und Finanzen bis hin zu Energie und Bildung – sind in einem globalen Kontext der Sorge um Leben, Lebensunterhalt und den Planeten mehr denn je ausgesetzt“, heißt es auf der Webseite des Wirtschaftsforums. Es sei dringend erforderlich, dass globale Interessengruppen zusammenarbeiten würden, um gleichzeitig die direkten Folgen der Covid-19-Krise zu bewältigen. „Um den Zustand der Welt zu verbessern, startet das Weltwirtschaftsforum die Initiative The Great Reset.“ Suggeriert wird, dass es den größten Konzernen der Welt etwa um eine bessere internationale Koordinierung bei Regulierung und Besteuerung, mehr private und staatliche Investitionen in eine nachhaltige Infrastruktur und eine bessere Nutzung von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz in den Sozial- und Gesundheitssystemen geht.

Doch da es gerade so unkonkret klingt, haben sich zuletzt die Stimmen gemehrt, dass hinter der Initiative womöglich eine Ressourcenverteilung durch die Konzerne ohne demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten steckt - von vielen Medien als „Verschwörungstheorie“ abgetan. Der „Spiegel“ nimmt Schwab neulich in Schutz und meint, er wolle mit der Initiative etwas ganz anderes. Nach eigenen Angaben sieht Schwab seinen Slogan eher als Vorschlag, wie die Welt auf die Herausforderungen von Corona, Klimawandel und Digitalisierung reagieren sollte. Jeder, der sein Buch „Covid-19: The Great Reset“ lese, sehe, dass es eine Analyse der Folge der Pandemie sei, die grundsätzliche Trends und nicht ein Rezeptbuch für einen totalen Überwachungsstaat oder ein marxistisches System aufzeige, sagte er dem „Spiegel“. Böswillig sei der Begriff „Reset“ als eine gewollte totale Umgestaltung der Gesellschaft ausgelegt worden."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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