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China: Abbau der Dollarreserven in Planung

Archivmeldung vom 18.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Chinas Devisenreserven in US-Dollar wachsen und wachsen. Seit einiger Zeit bestehen Pläne der chinesischen Regierung die Reserven abzubauen und umzuschichten.

Man schätzt derzeit, dass China über rund eine Billion US-Dollar als Devisenreserven verfügt. Da die Handelsbilanz seit Jahren einen Überschuss erzielt, d.h. es werden mehr Waren exportiert als importiert, häufen sich immer größere Dollarberge an. In den ersten zehn Monaten diesen Jahres betrug der Überschuss bereits 134 Milliarden US-Dollar gegenüber 102 Milliarden Dollar im kompletten Jahr 2005. Dieser Devisenüberschuss sorgt für Druck in China die Notenpresse anzuwerfen.

Um die Handelsbilanz im neuen Jahr in Richtung Ausgleich zu bewegen, möchte China Importe fördern und auf Exportprodukte, wie beispielsweise bei unverarbeitetem Stahl, Exportsteuern einführen.

Es gibt aber noch weitere Gründe für China die Dollarreserven sukzessive abzubauen. Auch die USA leiden an einem Handelsbilanzdefizit, welches unter George W. Bush ein Rekordniveau erreicht hat. Die Vereinigten Staaten importieren mehr Waren als sie exportieren, müssen also im Gegensatz zu China die Exporte ankurbeln statt das ungebremste Exportwachstum unter Kontrolle zu bekommen. Die Staatsverschuldung in den USA erreicht ebenso astronomische Höhen. In beiden Fällen kann die US-Regierung kein vernünftiges Konzept zur Bekämpfung der Mißstände vorweisen. Im letzten Jahr versuchte sie es mit einer künstlichen Inflation, indem man einfach Dollars druckte. Die Inflation senkte den Wert des Dollars, was einerseits den Export ankurbeln und andererseits die Schuldenlast senken sollte (siehe auch Inflation in Amerika so hoch wie seit 25 Jahren nicht mehr). Die fragwürdige Entschuldungpolitik hat der Vertauen in den US-Dollar schmelzen lassen.

Ein schwacher Dollar ist als Devisenreserve von Staaten damit unattraktiv geworden. Die Bank of China bestätigte uns heute telefonisch, dass es schon geraume Zeit Pläne gäbe die Dollarreserven in kleinen Schritten abzubauen und in andere Währungen, wie den Euro, umzuschichten. Man betonte die Wichtigkeit für China, dass die Umschichtungen im Stillen geschehen würden, um den Dollar nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Je schwächer der Dollar ist, umso mehr würden die Devisenreserven an Wert verlieren und umso niedriger würde dann der Verkaufserlös ausfallen. Eine Panik auf dem Währungsmarkt würde auch China schädigen.

Die Handelsabteilung der chinesischen Botschaft in Berlin konnte keinerlei offizielle Stellungnahme zu einer geplanten Umschichtung der Dollarreserven abgeben. Davon wüßte man nichts.

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