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Studie: Immer mehr Migranten gründen in Deutschland Unternehmen

Archivmeldung vom 29.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rolf Handke / pixelio.de
Bild: Rolf Handke / pixelio.de

Immer mehr Menschen mit ausländischen Wurzeln gründen in Deutschland Unternehmen. Das geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Evers & Jung hervor, die das Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat und die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Danach wurden 2009 etwa 130.000 Gewerbebetriebe von Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft angemeldet. Dies entspricht etwa 30 Prozent aller in Deutschland in dieser Zeit neu geschaffenen selbstständigen Existenzen. Die Anzahl der Existenzgründungen durch ausländische Personen sei damit im Vergleich zu 2005 um ein Viertel gestiegen.

"Im Jahr 2009 sind Ausländer mehr als dreimal so gründungsfreudig wie Deutsche", heißt es in der Studie.

Bundeswirtschaftsministerin Philipp Rösler (FDP) sagte der Zeitung: "Unternehmensgründungen sind ein Lebenselixier für die deutsche Wirtschaft." Es sei ein gutes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn mehr Gründer mit ausländischen Wurzeln hierzulande den Schritt in die Selbstständigkeit wagten. "Das sorgt für neuen Schwung."

Verändert hat sich laut der Untersuchung in den vergangenen Jahren vor allem die Herkunft der selbständigen Migranten. 2005 gingen demnach noch fast ein Drittel der Existenzgründungen durch Ausländer auf das Konto von Menschen aus Ländern, aus denen die Bundesrepublik früher die sogenannten Gastarbeiter anwarb, wie Italien oder der Türkei. 2009 sei nur noch etwa ein Fünftel der ausländischen Gründer aus diesem Kreis gekommen. Große Zuwächse habe es dagegen bei den Gründern aus Osteuropa gegeben.

In der Untersuchung werden die Polen als "mit Abstand am gründungsaffinsten" beschrieben. "Bezogen auf ihren Anteil an allen Erwerbspersonen versuchten sie sich 15-mal häufiger mit der Selbständigkeit als Deutsche", schreiben die Forscher. Auch die Branchen, in denen die ausländischen Existenzgründer tätig sind, ändern sich der Studie zufolge langsam: Immer mehr suchten ihre Chance als Dienstleister. "Die klassischen Migrantenbranchen Handel und Gastronomie verlieren zunehmend an Bedeutung", heißt es in der Untersuchung.

In der geringen Finanzausstattung der ausländischen Neu-Unternehmer sehen die Forscher ein besonders starkes "Risiko für die Nachhaltigkeit dieser Gründungen". Außerdem sei das Qualifikationsniveau vieler Gründer nicht ausreichend, vor allem, wenn sie vorher arbeitslos waren. Dies führe zu einer hohen Fluktuation bei den Existenzgründungen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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