Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Handwerk klagt über Abwerbung ins Ausland

Handwerk klagt über Abwerbung ins Ausland

Archivmeldung vom 23.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Otto Kentzler Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Bild: ZDH/Stegner
Otto Kentzler Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Bild: ZDH/Stegner

Der zunehmende Wegzug junger Deutscher ins Ausland bereitet nicht nur den Universitäten und der Industrie Sorgen: Auch im Handwerk gibt es eine verstärkte Abwerbung junger Fachkräfte aus dem Ausland. "Den Brain-Drain kennen wir nicht nur in akademischen Berufen", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler, dem "Handelsblatt". "Die EU-Nachbarstaaten werben intensiv um unsere gut ausgebildeten und hochangesehenen Fachkräfte." Der Handwerkspräsident appellierte an die Unternehmen, die Beschäftigten schon mit Blick auf die demografische Entwicklung und den Lehrlingsmangel zu halten: "Wir haben im Handwerk keine Fachkräfte zu verschenken."

Höhere Gehälter hält Kentzler als Antwort auf die verstärkte Abwerbung allerdings für unrealistisch. "Mit großen Geldscheinen können und müssen Mittelständler nicht winken." Stattdessen sollten die Betriebe den Fachkräften von Anfang an mehr Perspektive geben und mehr Weiterbildung ermöglichen, empfiehlt der ZDH-Präsident. Auch die mögliche Übernahme eines Betriebs solle schon früh mit potenziellen Kräften besprochen werden, um einen Anreiz zu bieten, in Deutschland zu bleiben, fordert Kentzler.

Angesichts des steigenden Bewerbermangels müssten sich die Handwerksbetriebe auch noch stärker als bisher um junge Frauen bemühen. Dabei spielten flexible Arbeitszeiten und Einsatzmöglichkeiten ebenso eine Rolle wie die Verfügbarkeit von Betreuungseinrichtungen für die Kinder, so Kentzler. Die Arbeitgeber könnten nicht mehr den Wunsch ignorieren, Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können. Immerhin habe sich der Anteil der Frauen bei den erfolgreichen Meisterprüfungen in den letzten 20 Jahren verdoppelt. "Wir müssen um unseren Nachwuchs kämpfen wie die Löwen!" fordert der Handwerkspräsident. Bewerbern aus dem Ausland fehle oft die Qualifikation.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte nebel in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige