Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Weltgeschehen Difäm-Direktorin kritisiert Pandemie-Anleihen der Weltbank

Difäm-Direktorin kritisiert Pandemie-Anleihen der Weltbank

Archivmeldung vom 16.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Direktorin des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm), Gisela Schneider, hält es für einen "Skandal", dass aus den Pandemie-Anleihen der Weltbank bislang noch keine Zahlungen zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in den Kongo geflossen sind. Es mache sie "geradezu fassungslos", sagte Schneider der "Frankfurter Rundschau".

Nach der verheerenden Ebola-Epidemie 2013 bis 2016 in Westafrika hatte die Weltbank eine Pandemic Emergency Financing Facility (PEF) eingerichtet, die armen Ländern nach einem Seuchenausbruch schnell Geld zu Verfügung stellen soll. Eine wesentliche Säule der PEF sind Pandemie-Bonds, die wie Katastrophen-Anleihen funktionieren und sich an institutionelle Investoren richten. Bricht die Epidemie aus, müssen die Zeichner der Schuldscheine mit dem Verlust ihres Investments rechnen.

Dieses Risiko wird mit einer Rendite von jährlich bis zu 13 Prozent honoriert. Obwohl im Kongo schon fast 1.700 Menschen an Ebola gestorben sind, wurden bislang noch keine Mittel aus den Weltbank-Anleihen geleistet. Das liegt an eng definierten Kriterien: Um Zahlungen auszulösen, muss die Seuche in einem Land mindestens 250 Tote gefordert und die Grenze zu einem anderen Staat überschritten haben. Nur wenn auch dort mindestens 20 Opfer zu beklagen sind, fließt Geld. In Uganda, was neben dem Kongo betroffen ist, wurden bislang aber erst drei Todesfälle offiziell bestätigt. "Es ist ein Skandal, dass auf dem Rücken der Menschen im Kongo Zinsen verdient werden", sagte Schneider der Zeitung. "Wenn die Welt wirklich ein Interesse daran hat, die Epidemie einzudämmen, dann müssen jetzt alle verfügbaren Mittel eingesetzt werden", so die Tropenmedizinerin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte gedieh in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige