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EM-Qualifikation: Deutschland und Irland trennen sich 1:1

Archivmeldung vom 15.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Irland hat Deutschland in der EM-Qualifikation in letzter Sekunde ein 1:1-Unentschieden abgerungen. In den übrigen Spielen verlor Griechenland gegen Nordirland 0:2, Rumänien siegte gegen Finnland 2:0, die Faröer unterlagen Ungarn 0:1, Polen und Schottland trennten sich 2:2, Dänemark unterlag Portugal nach einem späten Tor von Ronaldo 0:1, die Schweiz siegte deutlich mit 4:0 gegen San Marino und Gibraltar unterlag Georgien 0:3. Die Partie zwischen Serbien und Albanien wurde beim Stand von 0:0 durch den Schiedsrichter abgebrochen, nachdem es zu einem Zwischenfall mit einer Fahne und heftigen Rangeleien zwischen den Spielern auf dem Spielfeld gekommen war.

Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw begann die Partie konzentriert mit zahlreichen gelungenen Kombinationen und Torchancen. Die irische Elf verteidigte tief und bemühte sich, das deutsche Spiel früh zu stören. Bereits in der fünften Minute scheiterte Durm mit einem Gewaltschuss aus 32 Metern an der Latte der Iren. Nach etwa zwanzig Minuten verlor die Mannschaft jedoch den Schwung und die Partie verflachte, jedoch hatte Deutschland weiter die größeren Spielanteile. Nach dem Seitenwechsel begann Deutschland erneut mit viel Druck, die Partie wurde insgesamt härter geführt. In der 55. Minute versuchte sich Kroos mit einem Gewaltschuss aus 22 Metern, scheiterte jedoch am starken irischen Schlussmann Forde. Erst in der 71. Minute gelang der deutsche Führungstreffer. Kroos zog weit jenseits der Strafraumgrenze ab, traf zunächst den linken Innenpfosten von wo aus der Ball dann ins irische Tor sprang. Danach gab sich Irland nicht auf und bemühte sich in einzelnen Aktionen, den Spielstand wieder auszugleichen. In der vierten Minute der Nachspielzeit überwand O`Shea die deutsche Abwehr und traf in der letzten Aktion des Spiels zum 1:1-Ausgleich.

Joachim Löw: "Das ist extrem ärgerlich, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben."

"Gegen Irland zurück zum Erfolg!". Das war der Tenor der Berichterstattung in den letzten drei Tagen. Die deutschen Medien hatten nach der 0:2-Niederlage im EM-Qualifikationsspiel gegen Polen nicht zum Angriff auf Joachim Löw und seine Mannschaft geblasen, sondern aufgezählt, welche Spieler dem Bundestrainer gerade fehlen: Die zurückgetretenen Lahm, Mertesacker, Klose, die Verletzten Schweinsteiger, Özil, Khedira, Höwedes und dann noch die Kranken Kramer und Schürrle. Macht zusammen fast eine ganze Mannschaft. Unter diesen Umständen war das 1:1 gestern Abend gegen Irland zwar enttäuschend, aber wenigstens einigermaßen entschuldbar. Die deutsche Mannschaft hatte über lange Strecken souverän und überlegen gespielt. Kroos hatte die deutsche Nationalmannschaft in der 2. Halbzeit in Führung gebracht, die Iren glichen in der Nachspielzeit aus. Joachim Löw war nach dem Spiel verständlicherweise weniger zufrieden:

Joachim Löw: "Das ist natürlich für uns schon extrem ärgerlich, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben und sozusagen mit einer Torchance von Irland den Ausgleich kassieren mussten, in der letzten Sekunde des Spiels. Ich denke, das haben wir uns aber auch selber zuzuschreiben, weil wir in den letzten Minuten, in den letzten fünf, sechs Minuten, einfach das Spiel nicht mehr in diesem Maße unter Kontrolle hatten wie vorher. Wir haben dann gerade in diesen letzten Minuten einige Bälle leichtfertig verloren, im Spiel hinten raus über das Mittelfeld. Dann haben wir den Fehler gemacht, dass wir häufig zu Manuel gespielt haben, haben uns nicht mehr angeboten, dann kamen die Bälle lang und wieder postwendend zurück. Und von daher hatten wir, trotz dieser 1:0 Führung, eine gewisse Nervosität plötzlich im Spiel in den letzten Minuten und eben das Spiel nicht mehr unter Kontrolle. Und da haben wir schon einige Dinge zugelassen. Aber eigentlich ist es ärgerlich, dass eben mit einer Chance für Irland der Ausgleich fällt."

Im Mercedes-Benz Sportpresseclub war der eher mühsame Start in die EM-Qualifikation natürlich das beherrschende Thema. Besonders gefragt als Gesprächspartner war Olaf Thon, Weltmeister von 1990. Er hat mit der Nationalmannschaft nach dem Erfolg in Italien ähnliches erlebt wie jetzt die Mannschaft von Joachim Löw:

Thon: "Ja es gab ja dann auch eine Qualifikation zur EM, und die wurde geschafft, die wurde auch klar geschafft, aber es war holprig. Und wir hatten auch damit zu kämpfen, dass einige aufgehört hatten, auch der Trainer hat aufgehört, ich glaube das ist nochmal ein noch größerer Schnitt. Und er hat dann Berti Vogts die Bürde überlassen: Die beste Mannschaft über zehn oder zwanzig Jahre hinaus, mit den Ost-Spielern und so weiter. Und wir wissen alle, es hat dann bis `96 gedauert, bis Berti Vogts dann den ersten Titel erkämpft hat in England. Und von daher ist das eine nicht so einfache Zeit und da muss man durch."

Für Nicht-Sportler ist es wahrscheinlich schwer zu begreifen, warum das was bei der WM funktioniert hat, jetzt nicht mehr gelingen will. Stefan Kuntz, Europameister von 1996 weiß es noch genau, wie schwer es nach 1996 war, wieder in den Bundesligaalltag und in den Alltag der Nationalmannschaft zurück zu kehren:

Stefan Kuntz: "Eine Regeneration nach einem Titel, auch wenn sich das komisch anhört, ist schwerer, weil du bist natürlich in einer Euphorie, wirst überall herumgereicht, möchtest überall hingehen, weil du auch weißt, dass du das den Leuten auch schuldig bist. Also das hängt noch ein bisschen länger im Kopf danach. Man muss auch sagen, das ist verständlich. Es gibt erst mal so ein kleines Vakuum. Es ist ja nicht so, dass wenn jetzt gerade mit Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger zwei wichtige Führungspersönlichkeiten und dann Per Mertesacker sicherlich auf seine Art auch, fehlen, dass jeder da hinten dran Stellvertreter hat. (0:33) Aber nicht nur Fußball-Profis haben Probleme nach dem Gewinn eines großen Titels in ihren Sportalltag zurückzufinden. Gäste im Mercedes-Benz Sportpresseclub waren auch drei Olympioniken. Und egal ob Deutschlands bester Wasserspringer Patrick Hausding, Weltmeister und Olympia-Silber-Gewinner oder Gold-Ruderer Maximilian Reinelt, alle wissen, wie schwer ein Neustart ist. Nur die Vielseitigkeitsreiterin Sandra Auffahrt kennt dieses Gefühl nicht: O-Ton Sandra Auffahrt, Patrick Hausding und Maximilian Reinelt Mir fällt das nicht schwer, weil die Pferde mir unwahrscheinlich viel bedeuten und es macht einfach Spaß mit denen jeden Tag zusammenzuarbeiten. Und man hat mit jedem Pferd eine neue Aufgabe. Von daher bin ich sehr froh, dass ich mein Pferd als Partner habe und die mich immer motivieren weiterzumachen. - Nach dem Wettkampf, oder nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Alle Zähler sind wieder auf null gestellt. Da kann ich Weltmeister sein oder Letzter sein, alle fangen wieder bei null an und es ist immer wieder ein neuer Kampf sich bis nach oben durchzukämpfen. Natürlich hält man den Weltmeistertitel in Ehren und weiß was man dort geleistet hat. Aber die Zeit läuft weiter und auch die nächste WM kommt. - Man hat gewonnen, für was man seines ganzes Sportlerleben bisher gearbeitet hat, das ist der größte Erfolg, den man sich vorstellen konnte. Und dann kommt erst mal ein Tal. Man hat alles erreicht. Und nach der Freude kommt dann der Gedanke: Ok, eigentlich hätte ich es gerne nochmal."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Mercedes-Benz (ots)

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