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Helmut Schmidt ist tot

Archivmeldung vom 10.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Helmut Schmidt Bild: Thaddäus Zoltkowski, on Flickr CC BY-SA 2.0
Helmut Schmidt Bild: Thaddäus Zoltkowski, on Flickr CC BY-SA 2.0

Altbundeskanzler Helmut Schmidt ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 96 Jahren in Hamburg.

Der Gesundheitszustand des Altbundeskanzlers, der sich in den vergangenen Wochen wiederholt im Krankenhaus behandeln lassen musste, hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich verschlechtert.

Schmidt war von 1974 bis 1982 der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Zudem war der SPD-Politiker seit 1983 Mitherausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit", schrieb zahlreiche Bücher und äußerte sich bis zuletzt zu aktuellen politischen Themen.

Altkanzler Schröder würdigt Helmut Schmidt

Altkanzler Gerhard Schröder hat das Wirken seines verstorbenen Amtsvorgängers Helmut Schmidt gewürdigt. "Helmut Schmidt zählte fraglos zu den ganz großen politischen Persönlichkeiten unseres Landes", schrieb Schröder in einem Beitrag für "Bild" (Mittwoch). Als Kanzler habe er nachhaltig Europa und Deutschland geprägt. "Sucht man nach einem Begriff für das Besondere, das Einzigartige der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt, dann ist es - im besten Sinne des Wortes - `Führung`. Wie nur wenige in der deutschen Nachkriegsgeschichte hat er es verstanden, durch beherztes staatliches Handeln existenzielle Krisen zu meistern und zugleich den Menschen Orientierung in Zeiten der Unsicherheit zu geben." So habe Helmut Schmidt "das Bild Deutschlands als eines der Freiheit, der Demokratie und dem sozialen Ausgleich verpflichtenden Landes nach innen und außen verkörpert", so Schröder. "Helmut Schmidt verstand es, die Gesellschaft über die Partei- und Milieugrenzen hinweg zu integrieren." Schmidt "war auch deshalb zu seiner Amtszeit ein außerordentlich beliebter Kanzler, auf dessen Wirken in der Welt die Deutschen stolz waren".

Merkel würdigt Altkanzler Schmidt

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den am Dienstag verstorbenen Altkanzler Helmut Schmidt als eine politische Institution gewürdigt. Schmidt habe wichtige politische Anstöße gegeben, die bis heute fortwirkten, so Merkel. Sie erinnerte unter anderem an seine Entscheidung zum NATO-Doppelbeschluss und bezeichnete den Altkanzler als einen der "Väter der Gipfeldiplomatie". Er sei eine Instanz gewesen, deren Rat und Urteil ihr viel bedeutet hätten. "Er hat sich um unser Land verdient gemacht", so die Bundeskanzlerin.

Gauck kondoliert zum Tod von Helmut Schmidt

Bundespräsident Joachim Gauck hat Susanne Kennedy-Schmidt zum Tod ihres Vaters, Altkanzler Helmut Schmidt, kondoliert. "Wir trauern um einen der bedeutendsten deutschen Politiker der Nachkriegszeit", so Gauck. "In seinen öffentlichen Ämtern, ganz besonders als Bundeskanzler, hat Helmut Schmidt Großes geleistet. Sein entschlossenes Handeln in schwierigsten Situationen, seine Fähigkeit, das Machbare zu erkennen und zu gestalten, aber auch seine Kompromissfähigkeit, sein Eintreten für die Verteidigungsbereitschaft der freien Staaten Europas in Zeiten der Bedrohung – das alles steht mir und vielen Menschen in unserem Land in diesen Stunden der Trauer vor Augen." Schmidt sei ein "leidenschaftlich vernünftiger Denker" gewesen, der mit seiner Vorstellung von Politik als "pragmatisches Handeln zu sittlichen Zwecken" auch nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik als Verleger und Publizist ein aufmerksamer politischer Beobachter und Gestalter geblieben sei. "Mit den Tugenden, die ihn auszeichneten – Unabhängigkeit des Geistes, Mut und Pflichtbewusstsein – wird er auch künftigen Politikergenerationen ein bleibendes Vorbild sein", so der Bundespräsident.

SPD-Chef Sigmar Gabriel würdigte Schmidt als einen großen Europäer und großen Sozialdemokraten. "Ich glaube, dass sein Vermächtnis Europa ist", erklärte Gabriel am Dienstag.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber erklärte: "Der Verstorbene gehörte zu den herausragenden und prägenden Persönlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland."

Petry: Die AfD trauert um einen großen Deutschen

Zum Tod von Helmut Schmidt erklärt die Vorsitzende der Alternative für Deutschland, Frauke Petry: "Ein großer Staatsmann ist von uns gegangen. Wir trauern um Helmut Schmidt, der die deutsche und europäische Geschichte in außergewöhnlichem Maße geprägt hat. Helmut Schmidt war nicht nur ein kluger und umsichtiger Politiker, er hatte auch Zeit seines Lebens den Mut, Wahrheiten anzusprechen, die nicht bequem waren. Die AfD trauert um einen großen Deutschen, den die Welt noch lange gebraucht hätte."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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