Innenministerium erwartet schnellere Abschiebungen nach GEAS-Reform
Die Bundesregierung erwartet, dass nach der Umsetzung der GEAS-Reform und weiterer begleitender Gesetzesvorhaben Abschiebungen schneller vonstattengehen können. Es gebe in der EU zwischen den Mitgliedstaaten insgesamt eine große Einigkeit, Abschiebungen schneller zu ermöglichen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
Die jüngsten Kabinettsbeschlüsse sehen demnach im Wesentlichen eine
Eins-zu-eins-Umsetzung der europäischen Vorgaben und auch eine Reihe von
Regeln vor, die eine "restriktive Gestaltung" von Asylverfahren
ermöglichen.
Eine interne Stellungnahme des Hessischen
Verwaltungsgerichtshofs (VGH), wonach das Gesetz zur Anpassung des
Gemeinsamen Europäischen Asylsystems die Abschiebung abgelehnter
Asylbewerber erheblich verzögern könnte, wollte der Sprecher nicht
kommentieren.
Das Bundeskabinett hatte am Vormittag die nationale
Umsetzung des neuen GEAS auf den Weg gebracht. Damit sollen die
Voraussetzungen für eine bessere europäische Begrenzung, Steuerung und
Ordnung von Migration geschaffen werden.
Die Reform des GEAS
umfasst eine Richtlinie und zehn Verordnungen, die ab Sommer 2026 in
allen EU-Mitgliedstaaten gelten sollen. In Deutschland sollen die
rechtlichen Grundlagen im Wesentlichen eins zu eins umgesetzt werden.
Die Gesetzentwürfe beinhalten unter anderem Regelungen zu
Grenzverfahren, Screening und der Eurodac-Datenbank, der Einstufung
sicherer Drittstaaten sowie einem Solidaritätsmechanismus zur Entlastung
von Mitgliedstaaten unter Migrationsdruck.
Zusätzlich
ermöglichen die Gesetzentwürfe eine restriktivere Gestaltung des
Asylverfahrens. So sollen Länder Sekundärmigrationszentren einrichten
können, um Asylbewerber, die bereits in einem anderen Mitgliedstaat
Schutz erhalten haben, zentral unterzubringen. Zudem werden die
Möglichkeiten für Aufenthalts- und Meldepflichten verstärkt, um die
Anwesenheit von Asylbewerbern zu gewährleisten und die Anzahl der
Überstellungen von Dublin-Fällen zu erhöhen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur