Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Amprion erwartet kontrollierte Stromabschaltungen und hohe Strompreise für Betriebe

Amprion erwartet kontrollierte Stromabschaltungen und hohe Strompreise für Betriebe

Freigeschaltet am 03.09.2025 um 18:28 durch Sanjo Babić
Signet des DDR-Fünfjahresplans von 1951 (Symbolbild)
Signet des DDR-Fünfjahresplans von 1951 (Symbolbild)

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, Christoph Müller, erwartet kontrollierte Lastabschaltungen und hohe Strompreise im Herbst. "Wegen einer Dunkelflaute wird es keinen Blackout geben", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Solche Situationen seien gut prognostizierbar und der Werkzeugkasten der Übertragungsnetzbetreiber groß. Das sei jedoch keine Entwarnung. "Unsere Handlungen werden der Situation angemessen, aber nicht schön sein."

Vordefinierte Gruppen würden vorgewarnt, dass bei ihnen am nächsten Tag für eine gewisse Zeit - etwa für anderthalb Stunden - der Strom abgeschaltet wird, so Müller. "Krankenhäuser müssten auf Notstrom ausweichen und vielleicht auch Operationen verschieben, Supermärkte ihre Läden schließen, Industriebetriebe vielleicht eine Produktionslinie pausieren."

So etwas sei nicht nur in Dunkelflauten denkbar, sondern auch in Hellbrisen, also Perioden mit viel Wind und Sonne. Deshalb sei es wichtig, dass schnell neue Kraftwerke gebaut würden. Auch die Bundesnetzagentur hatte am Mittwoch in einem neuen Bericht gewarnt, bis zum Jahr 2035 fehlten bis zu 22,4 Gigawatt steuerbare Kapazitäten, etwa neue Gaskraftwerke, wenn die Ausbauziele für die Erneuerbaren erreicht werden und es zu keinen Stilllegungen kommt. Bei einer verzögerten Energiewende könnten sogar 35,5 Gigawatt an steuerbaren Kapazitäten nötig werden.

"Im kommenden und im darauffolgenden Winter sehe ich die Situation als beherrschbar an", sagte Müller. Doch im Strommarkt könne es "strubbelig" mit sehr hohen Preisen werden. "Ich glaube nicht, dass wir den Kohleausstieg noch schaffen werden." Bislang sah sich die Bundesnetzagentur nicht gezwungen, Kohleverfeuerungsverbot auszusprechen, weil bereits so viele Kohlekraftwerke aus dem Markt ausgeschieden sind, dass die gesetzlichen Ziele für 2028 bereits erreicht sind.

Müller sieht den Bau von Atomkraftwerken als keine Option. "Wir sollten diese ganzen Kernenergieträume endlich vergessen", sagte Müller. "Die Genehmigung eines Kernkraftwerks dauert 15 Jahre, der Bau dauert 15 Jahre. Was hilft das bei den anstehenden Herausforderungen?"

Die Debatte um das Monitoring von Bundeswirtschaftsministerin von Katherina Reiche (CDU) werde außerdem seiner Ansicht nach "viel zu emotional geführt". "Frau Reiche ist doch wirklich nicht der Anti-Habeck", so Müller.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte eidg in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige