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Caritas-Präsident übt scharfe Kritik an CSU-Migrationspapier

Archivmeldung vom 07.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes Bild: DCV
Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes Bild: DCV

Der CSU steht auf ihrer Klausurtagung in Wildbad Kreuth heftige katholische Kritik an ihrem Papier zur Zuwanderung von Rumänen und Bulgaren ins Haus: Einer der nach Kreuth geladenen Gäste, der Präsident des Deutschen Caritas-Verbandes, Peter Neher, attackiert schon vorab die Wortwahl der Christsozialen bei diesem Thema: "Inakzeptabel finde ich den oft zitierten Satz `Wer betrügt, der fliegt`. Eine solche Verkürzung auf Sozialleistungsmissbrauch ist populistisch und birgt die Gefahr, Vorurteile zu verstärken", sagte Neher der "Welt" (Mittwochausgabe).

Eine solche Wortwahl helfe den betroffenen Menschen nicht, zumal "Missbrauch schon jetzt geahndet werden kann". Neher wird am Donnerstagmorgen in Kreuth vor den CSU-Politikern sprechen. Der Caritas-Präsident plädiert in der "Welt" für "eine sachlich geführte Debatte". Wer "immer nur von Problemen" spreche, lasse "außer Acht, dass die Mehrheit der Menschen aus diesen Ländern arbeitet und arbeiten will".

Es müsse "gesagt werden", dass 2012 rund 80 Prozent der in Deutschland lebenden Bulgaren und Rumänen erwerbstätig waren. Zwar gebe es "in einigen Städten Probleme mit zugewanderten Menschen aus Rumänien und Bulgarien", wobei "die betroffenen Kommunen unbedingt mehr Unterstützung durch den Bund und die Länder" benötigen würden. Aber, so Neher: "Ich halte es für gefährlich, Zuwanderung aus diesen Ländern nur im Zusammenhang mit Schwierigkeiten zu nennen. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt für alle EU-Bürger und ist nicht mit einem Zuzug in die Sozialleistungssysteme gleichzusetzen."

Neher kündigte in diesem Zusammenhang an, dass sich der katholische Wohlfahrtsverband auch weiterhin "in besonderer Weise für die Integration von Roma-Familien" engagiere. "Diese Hilfen auch zukünftig anzubieten und in unserer Arbeit gegen die Vorurteile anzugehen, denen sich diese Menschen ausgesetzt sehen, bleibt eine wichtige Aufgabe", sagte Neher der Zeitung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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