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Erstmalig Skorpione der Perm-Zeit entdeckt!

Archivmeldung vom 15.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Auf der wissenschaftlichen Grabung in Chemnitz Hilbersdorf legten Ralph Kretzschmar (rechts) und Volker Annacker (links) 2010 die letzten Schichten frei. Bild: Tietz/Museum für Naturkunde Chemnitz (idw)
Auf der wissenschaftlichen Grabung in Chemnitz Hilbersdorf legten Ralph Kretzschmar (rechts) und Volker Annacker (links) 2010 die letzten Schichten frei. Bild: Tietz/Museum für Naturkunde Chemnitz (idw)

Die Wissenschaftler des Museums für Naturkunde Chemnitz können mit ihrem Fund die Wissenslücke über die Entstehungsgeschichte von Skorpionen schließen. Besuchern werden die sensationellen Funde erstmals am 16. November 2011 präsentiert.

Der fossile Abdruck zeigt die Scheren, den Körper und den Stachel des Skorpions. Bild: Tietz/Museum für Naturkunde Chemnitz (idw)
Der fossile Abdruck zeigt die Scheren, den Körper und den Stachel des Skorpions. Bild: Tietz/Museum für Naturkunde Chemnitz (idw)

Der Versteinerte Wald Chemnitz ist eine äußerst ergiebige Fundstelle von über 290 Millionen Jahre alten Pflanzen- und Tierfossilien. Durch Vulkanausbrüche wurde ein gesamter Lebensraum unter meterhohen Ascheablagerungen verschüttet und konserviert. Heute sind diese Zeitzeugen inmitten von Chemnitz zu finden. In einer vierjährigen Grabung wurden über 2000 Funde, darunter 53 versteinerte, noch aufrecht stehende Baumstämme, unzählige Blattabdrücke, fünf Ur-Saurier, mehrere Spinnen, Tausendfüßer und andere Arthropoden sowie hunderte Schneckenfunde dokumentiert und geborgen. Die VolkswagenStiftung fördert das zweijährige Forschungsprojekt am Museum für Naturkunde Chemnitz in ihrer Förderinitiative „Forschung in Museen“ mit 300.000 Euro.

In der jetzigen Phase der detaillierten Aufarbeitung entdeckten der Grabungsleiter Ralph Kretzschmar und der wissenschaftliche Volontär Volker Annacker mehrere fossile Skorpione. Darunter waren zwei besonders gut und komplett erhaltene Abdrücke von etwa zehn Zentimetern Länge. Skorpione stellen die ursprünglichste Gruppe innerhalb der Spinnentiere dar und zählen zu den ältesten Landtieren. Ihre Entwicklungsgeschichte ist bisher wenig erforscht. Fossile Nachweise der Skorpione reichen zwar bis in das Silur vor über 400 Millionen Jahren zurück, aber aus dem Perm war bisher kein Skorpion bekannt. Mit den aktuellen Funden können die Chemnitzer Wissenschaftler diese Lücke schließen.

„Anhand der kräftigen Scheren, des deutlichen Schwanzes sowie der vier Beinpaare wusste ich schnell, was ich vor mir habe“, sagt Ralph Kretzschmar über seinen Glücksgriff. Die Funde stammen aus dem fossilen Waldboden, der in fünf Metern Tiefe freigelegt wurde. Wie bei den Schneckenfunden gehen die Wissenschaftler um Dr. Ronny Rößler davon aus, dass dies der originäre Lebensraum dieser Räuber war, die in ihren Höhlen auf Beute lauerten.

Der Filmclip „Birgit & Jogi“ erzählt auf unterhaltsame Weise die Hintergründe der Skorpion-Funde. Außerdem können Besucher die Sensationsfunde am 16. November 2011 im Museum für Naturkunde betrachten. Die fossilen Skorpione werden zusammen mit einem noch heute vorkommenden Waldskorpion präsentiert.

Die konkrete Bestimmung und Beschreibung der Skorpione wird in Kooperation mit Prof. Dr. Jörg Schneider der TU Bergakademie Freiberg und mit Kollegen des Museums für Naturkunde in Berlin erfolgen.

Quelle: VolkswagenStiftung (idw)

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