Kein Zaun, aber Gleise – dieser Spielplatz schockt Eltern
70.000 Euro für ein „pädagogisch wertvolles Projekt“ – doch was Eltern in Giersleben vorfinden, sorgt vielerorts für Kopfschütteln: Ein Spielplatz ohne Zaun, dafür mit aktiver Bahndurchfahrt direkt daneben. Das Konzept: weniger Kontrolle, mehr Mut, Selbstständigkeit und „Grenzerfahrung“ im wörtlichen Sinn.
Doch Sicherheit darf kein Experiment sein. Gerade Kinder brauchen geschützte Räume, in denen sie sich entfalten können, ohne in Lebensgefahr zu geraten. Dieser Beitrag verrät, was hinter dem umstrittenen Konzept steckt, warum es heftige Diskussionen auslöst und wie sichere Spielplätze aussehen müssen.
Spielplatz mit Abenteuer: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht
Die Idee, einen Spielplatz für die Kinder in Giersleben zu schaffen, war zweifellos gut gemeint – die Umsetzung aber offenbar weniger durchdacht. Der Bürgermeister der Stadt Giersleben initiierte den Bau, doch bei der Realisierung des Projekts traten verschiedene Probleme auf: Während der Planungs- und Bauphase mangelte es an fachlicher Expertise, und die Verwaltung stieß offenbar an ihre organisatorischen Grenzen. Zudem standen nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung. Solche Herausforderungen sind bundesweit keine Seltenheit – vielerorts scheitern ähnliche Vorhaben an komplexen Verwaltungsprozessen und begrenzten Haushaltsmitteln. Dennoch setzen zahlreiche Kommunen auf eigene Lösungsansätze, um derartige Projekte trotz schwieriger Rahmenbedingungen umzusetzen.
Wenn die Lebenswirklichkeit an der Bürokratie scheitert
Kleine Orte und Gemeinden leiden darunter, dass Deutschland seit Jahrzehnten den Trend zur Digitalisierung verpasst hat. Wo die Antragsteller in anderen Nationen mit schnellen Ergebnissen rechnen können, muss hierzulande erst ein langwieriger Weg der Planung beschritten werden, bei dem nicht immer gewiss ist, ob an seinem Ende die erhoffte Genehmigung steht. Hinzu kommt ein schwer durchschaubarer Dschungel aus Auflagen, der selbst kleine Projekte wie einen Spielplatz zum Bürokratie-Marathon macht. In diesem Wirrwarr können sicherheitsrelevante Details – wie ein Zaun entlang eines aktiven Bahngleises – leicht übersehen werden.
Die Gefährdungslage war erkennbar
In Giersleben gibt es zudem noch ein weiteres Problem: Die Bürgerinnen und Bürger wurden offenbar unzureichend einbezogen – trotz Beschwerden. Auf öffentlichen Spielplätzen gibt es keine Aufsicht, Kinder handeln intuitiv – und unterschätzen oft Gefahren. Daher ist die Lage am neuen Spielplatz, der nur wenige Meter von der Bahnstrecke entfernt gelegen ist, so gravierend. Zwar müsste zum Erreichen der Gleise zunächst ein kleiner Hang überwunden werden – Jungen und Mädchen könnten ihn aber zum Klettern nutzen und sich so unbewusst in Gefahr bringen. Dieser Zustand ist nicht nur unverantwortlich, sondern klar unzulässig.
Vielfach agiert die Verwaltung nicht mehr zeitgemäß
Im ländlichen Raum offenbaren sich in solchen Situationen die eigentlichen Mängel: Für eine zu große Fläche weisen die Stadt- und Kommunalverwaltungen zu wenig Personal auf. Ein weiteres Manko liegt darin, dass sich viele Gemeinden den gleichen Problemen ausgesetzt sehen. Statt einheitlicher Konzepte werden jedoch individuelle Lösungen angestrebt, die jegliche Standards vermissen lassen. All das zeigt, wie dringend in Deutschland eine moderne, digitale und damit effiziente sowie kaum fehleranfällige Verwaltung benötigt wird.
So sollten sichere Spielplätze gestaltet sein
Wie genau eine moderne Spielanlage auszusehen hat, lässt sich nicht pauschal sagen. Je nach der damit anzusprechenden Zielgruppe und dem gewählten Standort lassen sich aber die folgenden Kriterien nennen:
Quelle: WADIKI (ots)