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Dörfer im Wandel

Archivmeldung vom 31.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Lage der untersuchten Ortschaften
Quelle: (Grafik: BMEL/design.idee, büro_für_gestaltung, Erfurt) (idw)
Lage der untersuchten Ortschaften Quelle: (Grafik: BMEL/design.idee, büro_für_gestaltung, Erfurt) (idw)

Die Verbundstudie „Ländliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993 und 2012“ beleuchtet das Leben in 14 ausgewählten Orten in Deutschland. Was das Forschungsprojekt einzigartig macht: Seit 1952 untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Abständen von 20 Jahren die Lebensverhältnisse in immer denselben zehn westdeutschen und seit 1993 auch in vier ostdeutschen Orten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist Auftraggeber dieser Langzeitstudie.

Koordiniert hat die aktuelle Untersuchungsfolge, an der sieben deutsche Forschungs-einrichtungen beteiligt sind, das Thünen-Institut für Ländliche Räume in Braunschweig. Die Ergebnisse wurden am 29. Oktober in einer Veranstaltung im BMEL in Berlin vorgestellt und mit den Teilnehmern, darunter auch Vertreter aus allen 14 Untersuchungsdörfern, diskutiert.

Die Studie macht sehr heterogene ländliche Entwicklungen deutlich, die in weiten Teilen nicht mit dem landläufigen Bild ländlicher Entwicklungen übereinstimmen. Eines der auffälligsten Ergebnisse: Die Problem- oder „Rückstandsdörfer“ aus der ersten Untersuchung von 1952 haben diese Situation längst überwunden. „Dabei kann die unterschiedliche Entwicklung der Untersuchungsdörfer nicht auf einzelne Faktoren wie verkehrliche Anbindung, wirtschaftliche oder demografische Entwicklung zurückgeführt werden“, sagt der Leiter der Verbundstudie, Dr. Heinrich Becker vom Thünen-Institut. „Die Entwicklungen sind vor allem das Ergebnis der Entwicklungsanstrengungen vor Ort. Dabei verstanden es die örtlichen Entscheidungsträger vielfach, die verschiedenen staatlichen Unterstützungsprogramme in ihrem Sinn zu nutzen.“

Um die Entwicklung der einzelnen Dörfer detailliert zu beschreiben, haben die Forscherinnen und Forscher viele Daten ausgewertet: Rund 3000 zufällig ausgewählte Personen haben in standardisierten Befragungen Auskunft über die Lebensverhältnisse vor Ort gegeben, Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft und Vereinen in vertiefenden Einzelgesprächen die Entwicklung ihrer Orte und Umgebung beleuchtet. Dazu kommen Statistiken beispielsweise zu Einwohnerzahlen und -entwicklung, Infrastruktur und Wirtschaftslage.

Neben der Entwicklung in den Untersuchungsorten von den 1950er-Jahren bis heute setzt die Studie in acht Teilprojektberichten auch unterschiedliche thematische Schwerpunkte. So wurden Zuzugs-, Fortzugs- und Bleibemotive, Bewältigungsstrategien im Alltag, der Wandel der Kindheit, der Umgang mit neuen Medien, die Chancen und Grenzen regionaler Arbeitsmärkte, soziale Unterstützungsstrukturen, kommunale Handlungsmöglichkeiten und die Anforderungen an die Landwirtschaft aus Sicht der Bewohner in den Dörfern untersucht.

Folgende Untersuchungsorte sind in die Verbundstudie einbezogen worden: Bischoffingen und Kusterdingen in Baden-Württemberg, Bockholte, Elliehausen und Groß Schneen in Niedersachsen, Falkenberg und Gerhardshofen in Bayern, Finneland in Sachsen-Anhalt, Freienseen in Hessen, Glasow und Krackow in Mecklenburg-Vorpommern, Badingen, Burgwall, Marienthal, Mildenberg, Ribbeck und Zabelsdorf in Brandenburg, Ralbitz-Rosenthal in Sachsen, Spessart in Rheinland-Pfalz sowie Westrup in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (idw)

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