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Handtuchreservierung mit Stil – Was ist wirklich dran an den geläufigen Klischees?

Archivmeldung vom 19.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Peter Smola / pixelio.de
Bild: Peter Smola / pixelio.de

Andere Länder, andere Sitten. Bestimmte Macken werden schnell der Bevölkerung eines kompletten Landes oder Erdteiles zugeordnet. Die Italiener sind laut, die Engländer trinken viel, die Asiaten können nicht ordentlich essen und die Deutschen wissen alles besser und reservieren ihre Liegen im Urlaub schon um fünf Uhr früh mit einem Handtuch.

Stimmen all diese Klischees?

Im Laufe der Zeit entstand ein ganzer Atlas an Vorurteilen. Doch vor einigen Jahren wurde eine internationale Studie mit über 17.000 Teilnehmern aus 56 Ländern durchgeführt. Das Ergebnis: Die Unterschiede in der Persönlichkeit von Menschen aus verschiedenen Nationen waren äußerst gering. Es kam dabei sogar heraus, dass Spanier und Italiener entgegen aller Klischees im Durchschnitt höhere Werte für den Faktor Ordnung erhielten als vergleichsweise die deutschen Studienteilnehmer.

Müssen die gängigen Klischeebilder deshalb überdacht werden?

In den meisten Fällen sind die Klischees nicht völlig frei erfunden, sondern haben einen historischen Hintergrund. Sinnvoller ist es in diesem Zusammenhang, sie nicht als Klischee zu bezeichnen, sondern schlicht und einfach als die typische Kultur eines Landes.

Die Macher der Studie wiesen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse auch darauf hin, dass in den unterschiedlichen Ländern andere Norm-Maßstäbe für die einzelnen Persönlichkeitsmerkmale gelten. Wenn nun also ein Spanier dem Faktor Ordnung einen höheren Wert zuweist, bedeutet das noch lange nicht, dass er deswegen auch ordnungsliebender ist, sondern schlicht und einfach der Meinung ist, den angesetzten Norm-Maßstab gut zu erfüllen.

Sind Klischees ein Problem?

Die Klischees als Landeskultur schaffen bestimmte Normen und Werte, die selbstverständlich einen großen Einfluss auf das Verhalten und die Sichtweise seiner Einwohner haben. Die Schwierigkeit dabei ist, dass viele Menschen den Versuch starten, aus diesen Klischees abzuleiten, wie das Verhalten eines einzelnen Menschen ist. Das ist auf alle Fälle der falsche Weg, denn jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit, die unabhängig davon ist, in welchem Land er oder sie lebt. Es gilt also, die Klischee-Brille abzunehmen, bevor damit begonnen wird, andere zu beurteilen.

Die Klischees sind aber nicht nur Fluch, sondern können auch Segen sein. Gerade im Tourismus sind sie ein starkes Verkaufsargument. Bei der Bewerbung eines Urlaubs im Nachbarland Österreich werden Dirndl, Wiener Schnitzel, Lippizaner sowie Berge und Seen als Heimat-Klischees eingesetzt, um zahlreiche Touristen ins Land zu holen. Offensichtlich mit großem Erfolg.

Wie soll mit Klischees umgegangen werden?

Diese Frage muss jeder selbst für sich beantworten. Eine gute Idee ist es aber, den Klischees stets mit einer Portion Humor zu begegnen und nicht zu versuchen, sie zu widerlegen, sondern sie im Gegenteil sogar noch zu bestätigen.

Wir Deutsche reservieren uns im Urlaub die schönsten Liegen schon um 5 Uhr in der Früh und stellen uns dafür sogar im Urlaub eigens den Wecker? Nun, es muss ja niemand wissen, dass wir das nur machen, weil wir den schönen Sonnenaufgang sehen möchten. Doch wenn wir bei dieser Gelegenheit schon ein Handtuch auf einer Liege platzieren, dann bitte gleich mit Stil. Wie wäre es zum Beispiel mit folgendem Aufdruck: „Finger weg! Liege ist in deutscher Gründlichkeit bereits reserviert!“. Damit es auch tatsächlich alle verstehen, kann der Text auch noch in weitere Sprachen übersetzt und aufgedruckt werden. Solche individuellen Handtücher können beispielsweise bei der WEWA Promotion GmbH geordert werden. Dies bietet sich selbstverständlich auch für Hotelanlage in Urlaubsgebieten an, da diese als Werbemittel genutzt werden können. Eine weitere Möglichkeit bietet sich hier bei Vereinen, es kann das Gruppenzugehörigkeitsgefühl stärken oder die Handtücher können als Merchandise genutzt werden.

Alternativ dazu können die Klischees unterschiedlicher Länder auf das Tuch gedruckt werden. Ganz am Ende steht dann als typisch deutsches Klischee: „Sind schlau und reservieren rechtzeitig die besten Liegeplätze!“.

Gerade im Urlaub sollte eher das Verbindende als das Trennende gesucht werden. Wo hat man sonst so einfach die Gelegenheit, mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu kommen und seinen Freundeskreis schnell auf die ganze Welt auszudehnen? In entspannter Atmosphäre bietet es sich an, aufeinander zuzugehen, ein kleines Schwätzchen zu führen und bei einem Bierchen über die Klischees und Vorurteile gemeinsam zu lachen, als sich allein darüber zu ärgern und sich so seine kompletten Ferien zu verderben.

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