Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Vermischtes Hochbegabt – und trotzdem überfordert? Warum viele kluge Kinder in der Schule scheitern

Hochbegabt – und trotzdem überfordert? Warum viele kluge Kinder in der Schule scheitern

Freigeschaltet am 05.07.2025 um 14:42 durch Sanjo Babić
Bild: Getty Images Fotograf: nemchinowa
Bild: Getty Images Fotograf: nemchinowa

Hervorragendes Gedächtnis, blitzschnelles Denken, kreative Lösungsansätze – und trotzdem schlechte Noten, soziale Schwierigkeiten oder völlige Schulverweigerung? Was paradox klingt, ist für viele hochbegabte Kinder Realität. Denn Intelligenz schützt nicht vor Überforderung, vor allem dann nicht, wenn die Schule nur Wissen abfragt, aber keine individuellen Wege zulässt.

Viele dieser Kinder langweilen sich nicht einfach nur, sie verzweifeln innerlich, weil sie sich unverstanden und ausgebremst fühlen. Hier erfahren Sie, woran man Hochbegabung erkennt, warum sie oft unerkannt bleibt und was Schulen tun müssten, um Potenziale nicht zu übersehen, sondern gezielt zu fördern.

Geringe emotionale Energie und ihre Auswirkungen

Die Schwierigkeiten hochbegabter Kinder im schulischen Umfeld haben oftmals vor allem emotionale Ursachen. Ihre Bedürfnisse werden nicht erfüllt und sie langweilen sich schnell, was zu Frustration, Rückzug und Resignation führt. Bleibt dies unerkannt und unbehandelt, können im schlimmsten Fall Depressionen und Suizidalität die Folgen sein.

Um das zu verhindern, ist es wichtig, Intelligenz in all ihren Facetten zu erkennen. Sie umfasst nicht nur kognitive Leistungen, sondern auch emotionale Aspekte. Kinder brauchen das Gefühl von Zugehörigkeit, Sicherheit und Selbstwirksamkeit, um ihre Potenziale zu entfalten. Daher gilt es, für emotionale Stabilität zu sorgen und dem Kind zu zeigen, dass es verstanden wird. Erst dann kann es seine außergewöhnlichen Fähigkeiten voll ausspielen. Dies betrifft vor allem Phasen des Wechsels, etwa den Übergang auf die weiterführende Schule, das Überspringen von Klassen oder den Wechsel auf die weiterführende Schule.

Kinder, die sich zu sehr anpassen

Besonders problematisch ist es, wenn Schwierigkeiten nicht oder zu spät erkannt werden, weil Kinder sich in hohem Maße anpassen und ihre Schwierigkeiten nicht nach außen hin zeigen. Dabei funktionieren sie zwar im Kontext der Schule, doch ein solches Anpassungsverhalten und Unterdrücken eigener Bedürfnisse zehrt enorm viel Energie. Die Folge ist oft ein Verlust von Freude, Motivation und Neugier, bis das Kind ausgebrannt ist. Mitunter äußert sich dies in körperlichen Symptomen wie Kopf- oder Bauchschmerzen, Problemen beim Ein- oder Durchschlafen oder dem Verlust des Appetits.

Die Annahme, dass eine Hochbegabung mit generell herausragenden Leistungen einhergeht, ist in vielen Fällen falsch. In der Regel entwickeln sich Kinder nicht in allen Bereichen gleich schnell. Daher können sie beispielsweise kognitiv gute Leistungen erbringen, sind aber vielleicht emotional oder motorisch noch nicht so weit entwickelt. Das führt nicht selten zu Missverständnissen; auch werden solche Kinder oftmals nicht ausreichend gefördert. Kommen dann noch Probleme durch Mobbing hinzu, weil das hochbegabte Kind Verhaltensweisen zeigt, die von der Norm abweichen, verschärft dies die Probleme weiter.

Typische Warnsignale und Lösungsmöglichkeiten

Es gibt mehrere Anzeichen, die darauf hindeuten, dass ein hochbegabtes Kind Schwierigkeiten hat. Für Eltern und Lehrende ist es entscheidend, genau hinzuschauen. Zieht sich das Kind zurück, hat es kein Interesse mehr an Dingen, die ihm früher Freude bereitet haben, wirkt es bedrückt oder aggressiv, sind das Warnsignale, die man unbedingt ernst nehmen sollte. Auch eine Schulverweigerung oder Gefühle der Rat- und Sinnlosigkeit deuten auf Probleme hin.

Wichtig ist, das Kind emotional zu stabilisieren und aufzubauen, und das so früh wie möglich. Das gelingt einerseits durch einen Unterricht, der auf die speziellen Bedürfnisse des hochbegabten Kindes eingeht, und andererseits durch Hilfe von außen. Durch psychologische und therapeutische Begleitung sowie ein systemisches Coaching ist es möglich, das Kind zu stärken und ihm das nötige Rüstzeug mitzugeben, um seine Stärken auszuleben.

Quelle: Begabtenzentrum (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte reisen in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige