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Umfrage: Mehrheit hält Aussage von Beate Z. für unglaubwürdig

Archivmeldung vom 10.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Nationalsozialistischer Untergrund – Folgen der Explosion in Zwickau 2011
Nationalsozialistischer Untergrund – Folgen der Explosion in Zwickau 2011

Foto: Aka
Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

91 Prozent der Deutschen halten Aussage der Hauptangeklagten im NSU-Prozess, Beate Z., einer N24-Emnid-Umfrage zufolge für unglaubwürdig. Nur neun Prozent der Befragten glauben, Beate Z. habe die Wahrheit gesagt und trage somit tatsächlich zur Aufklärung der NSU-Morde bei.

Beate Z. hatte am Mittwoch bestritten, Mitglied des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gewesen zu sein. Sie habe sich weder damals noch später je als NSU-Mitglied gesehen, sagte ihr Anwalt Mathias Grasel bei der Verlesung der Aussage seiner Mandantin. Auch an der Mordserie, den Sprengstoffanschlägen und den Banküberfällen des NSU will Beate Z. nicht beteiligt gewesen sein.

Pau: Aussage von Beate Z. macht fassungslos

Die Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Linke) hat die Aussage der Angeklagten im NSU-Prozess, Beate Z., scharf kritisiert: "Ich stelle fest, dass sie sich so verhält wie überhaupt viele Neo-Nazis, die sich ihrer Verantwortung stellen sollen, dass sie sich selbst als Opfer gerieren. Das macht uns fassungslos mit Blick auch auf das Schicksal der Hinterbliebenen und der Opfer des NSU", sagte die Linken-Politikerin am Donnerstag im rbb-Infofradio.

Pau betonte, letztlich müsse das Oberlandesgericht München entscheiden, für wie glaubwürdig es die Erklärung der Angeklagten halte. Aber zumindest für die parlamentarische Untersuchung habe die Aussage vom Mittwoch "null Relevanz": "Wir wissen nicht nur aus den Untersuchungen des ersten Untersuchungsausschusses, sondern auch aus dem Verlauf des Prozesses durch Einlassungen auch von Zeugen, dass es ein ganzes Unterstützer-Netzwerk gab und dass sie in unterschiedlichster Weise in ihren Unterschlupf-Orten soziale Kontakte hatte. Sie hat sich in keiner Weise zur Rolle der Mitangeklagten eingelassen."

NSU-Ombudsfrau John beklagt Strategie von Beate Z.

Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer des NSU, Barbara John, hat beklagt, dass die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Z., Fragen der Opfer nicht beantworten will. "Nach deutschem Recht geht das", sagte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Online-Ausgabe). "Aber sie hat die Schicksale der Familien vor sich und weiß, was passiert ist. Und wenn sie ihr Strafmaß verringern und den Eindruck von Offenheit verstärken will, dann wäre es besser, wenn sie auf diese Fragen persönlich antworten würde."

John fügte hinzu: "Doch das alles schließe ich aus. Das heißt, sie bestimmt das gesamte Verfahren. So wie das Trio damals Leute zu Opfern gemacht hat, so bestimmt sie jetzt auch wieder, wie es weiter geht. So kommt es jedenfalls rüber bei den Angehörigen. Was diese Menschen denken und brauchen, das interessiert sie nicht."

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Eva Högl, geht davon aus, dass die Aussage Beate Z. eher geschadet hat. "Es wäre für die Angeklagte besser gewesen, zu schweigen", sagte sie der "Frankfurter Rundschau". "Denn jetzt kann alles zu ihrem Nachteil ausgelegt werden, wozu sie sich bisher nicht geäußert hat." Högel fügte hinzu: "Der Prozess bekommt keine Wende. Man kann das vielmehr abhaken als Versuch, eine Mittäterschaft abzustreiten."

Beate Z. habe sich jahrelang komplett dem Plan des NSU verschrieben, in den Untergrund zu gehen und das Leben über Banküberfälle zu finanzieren. So etwas tue man nicht, wenn man nichts zu verbergen habe.

Die SPD-Politikerin war Obfrau im ersten NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Den in der vorigen Woche eingesetzten Ausschuss hat sie wesentlich forciert. Beate Z. hatte eine Mittäterschaft an den zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen vehement bestritten und alles ihren rechtsextremistischen Weggefährten Uwe B. und Uwe M. angelastet.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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