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Sehnsucht Heimat - wohin gehöre ich?

Archivmeldung vom 20.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kaum jemand lebt noch dort, wo er geboren ist. Aber macht das glücklich? Vor allem Menschen, die heute zwischen 30 und 45 Jahre alt sind, fühlen sich oft "heimatlos" und begeben sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, berichtet die Zeitschrift VITAL.

"Heimat ist nicht irgendeine Umgebung, sondern eine, die das Gefühl von Geborgenheit, Vertrautheit, sozialer Einbindung und Zugehörigkeit vermittelt", erklärt die Psychologieprofessorin Beate Mitzscherlich. Wer jedoch im Leben vorankommen will, muss mobil sein, nicht nur Orte zurücklassen, sondern auch Menschen. Die Folge der globalen Entwicklung: Nur einer von vier Deutschen fühlt sich dort zu Hause, wo er lebt.

Vor allem diejenigen, die zwischen 1960 und 1975 geboren sind, bilden eine heimatlose Generation. Die Geschwindigkeit und die Optionen, die ihnen das Leben bietet, verunsichern sie. Jeder Mensch braucht jedoch Halt, Vertrautheit, Ordnung und damit auch eine Heimat. Fallen alle Fixpunkte weg, baut man schlechter Vertrauensbeziehungen auf, und die Bereitschaft, sich längerfristig zu binden, sinkt, fand der Soziologe Hans-Peter Blossfeld heraus, der sechs Jahre lang mit über 70 Kollegen in 17 Ländern untersuchte, wie sich der Globalisierungsprozess auf Lebensläufe auswirkt.

Den Spagat, auf der einen Seite ein Weltbürger sein zu wollen und auf der anderen das Bedürfnis nach Nestwärme zu stillen, überbrückt die "Generation Global" in Yoga-Kursen, im Kontakt mit alten Freunden, im Glauben oder in spiritueller Suche. Einige, wie der Geigenvirtuose Daniel Hope, suchen ihre Wurzeln in der Kunst oder indem sie ihre weitverzweigte Familiengeschichte aufschreiben. Andere, wie die Hamburgerin Cornelia von Wülfing, Unternehmerin und Königin in Ghana, finden eine zweite Heimat im Ausland.

Einer Generation, die womöglich alles verliert, was bislang Heimat ausmachte, bleibt nur, ein neues Verständnis zu entwickeln. "Es gibt vielleicht keine im traditionellen Sinne sichere Heimat mehr. Es gibt aber die Möglichkeit, sich in einem permanenten, prinzipiell unabschließbaren Prozess immer wieder neu mit der Welt, mit subjektiv bedeutsamen Orten, Menschen und Gemeinschaften zu verbinden", rät Beate Mitzscherlich.

Quelle: Pressemitteilung VITAL


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