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Öl-Mafia: Nigeria verliert fünf Mrd. Dollar pro Jahr

Archivmeldung vom 28.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Pipeline: Nigeria kämpft mit Öldieben. Bild: pixelio.de, Thomas Max Müller
Pipeline: Nigeria kämpft mit Öldieben. Bild: pixelio.de, Thomas Max Müller

Nigeria muss in Folge von vermehrtem Öldiebstahl empfindliche wirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe hinnehmen. Wie Mutiu Sumonu, Managing Director bei der Shell Petroleum Development Company Nigeria, kürzlich im Rahmen einer öffentlichen Anhörung vor dem Abgeordnetenhaus wissen ließ, gehen dem afrikanischen Land mit seinen reichen Erdölvorkommen pro Jahr knapp fünf Mrd. Dollar (rund vier Mrd. Euro) durch dreiste Öldiebe durch die Lappen. Das entspricht der unglaublichen Menge von 150.000 Barrel Öl, die tagtäglich über illegale Kanäle abgezweigt werden, so der Shell-Manager.

"In Ländern wie Nigeria kommt der Energiewirtschaft eine hohe Bedeutung zu. Obwohl es im Laufe der vergangenen Jahre immer wieder Initiativen gegeben hat, um das Ölgeschäft anzukurbeln, verlief die tatsächliche Entwicklung bislang eher enttäuschend", erklärt ein Insider und Branchenanalyst gegenüber pressetext. Das Problem des Öldiebstahls sei dabei nicht unbekannt und mit ein Grund dafür, warum die Situation in Nigeria für ausländische Firmen besonders schwierig bleibt. "Mit 150.000 Barrel pro Tag wird fast so viel Öl abgezweigt, wie die bei Wien liegende Raffinerie Schwechat täglich produziert", gibt der Analyst zu bedenken.

Organisiertes Verbrechen

Der Aussage von Sumonu zufolge hat sich die Tätigkeit der illegalen Ölabzweigung und -speicherung in jüngster Zeit zu einem sehr lukrativen Geschäftszweig entwickelt, der zunehmend von professionell agierenden Organisationen geplant und durchgeführt wird. Das Problem verschärfe sich zusätzlich noch dadurch, dass auch immer öfter Mitarbeiter von Ölkonzernen in die kriminellen Machenschaften verwickelt sein sollen, ergänzt der Shell-Manager laut dem nigerianischen News-Portal PM News.

Um dem kriminellen Treiben ein Ende zu setzen, sei vor allem ein stärkeres politisches Engagement erforderlich. "Das Problem kann nur angegangen werden, wenn alle Stakeholder, die in diesen Prozess mit eingebunden sind, den nötigen Kampfgeist zeigen", ist Sumonu überzeugt. "Die Regierung Nigerias versucht schon seit Jahren, eine Gesetzgebung an den Start zu bringen, die mit illegalen Praktiken aufräumt. Bisher waren jedoch alle Versuche zum Scheitern verurteilt", bestätigt der Experte gegenüber pressetext. Er schließt sich der Forderung des Shell-Mangers an: "Hier ist eindeutig die Politik gefordert."

Mehr als 300 Öldiebe verhaftet

"Die Aktivitäten der Öldiebe gefährden sowohl die nationale Sicherheit als auch die Umwelt", stellte Aminu Tambuwal, Sprecher des nigerianischen Abgeordnetenhauses, bei der Anhörung klar. Die Nationalversammlung sei sich der dramatischen Lage durchaus bewusst und bereit, sich der enormen Herausforderung des Öldiebstahls zu stellen, ergänzt der Politiker. Es gebe sogar bereits einige Erfolge zu verzeichnen. So sollen inzwischen insgesamt 300 Nigerianer und 15 Ghanaer als Öldiebe überführt und verhaftet worden sein.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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