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Die Meinung der Gastronomie zum Rauchverbot

Archivmeldung vom 07.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

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Der Kunde ist König, die Raucher aber wurden vom Staat enttrohnt. Was die Gastronomie davon hält. Vor und Nachteile für die Betriebe.

Am 01.01.2008 tritt das neue Rauchverbot auch in gastronomischen Betrieben in Kraft, obwohl noch eine Umstellungsfrist bis Juli gewährt wird. Und ein Aufschrei geht durch Deutschland. Was nicht verwundert, bei der großen Anzahl von Rauchern im Land. Ein etwas stummerer Schrei geht durch die Gastronomie. In jeder Zeitung kann man Interviews mit Wirten, Restaurantleitern und Discobetreibern lesen. Alle mit dem gleichen Tenor: „Das Rauchverbot ist geschäftsschädigend und die Gäste werden ausbleiben!“ Dies ist allerdings nur die öffentliche vertretene Meinung. Insgeheim freuen sich die meisten Besitzer von Gastronomiebetrieben über das neue Gesetz, da es doch zu erheblichen finanziellen Vorteilen führen wird. Das Fernbleiben von Gästen wird sehr oft und sehr gerne als Begründung vorgeschoben. Aber welche Gäste fallen denn weg? Die Menschen werden weiterhin Essen gehen, auch das Feierabendbierchen wird seinen Stellenwert bei den Gästen nicht verlieren. Und Discos sind davon auch kaum betroffen. Das Publikum ist hauptsächlich jung und somit noch von der Schule her gewohnt zum Rauchen nach draußen zu gehen. Der Rückgang der Gäste wird kaum merklich sein. Was sich ändern wird ist sicher die Verweildauer in Speiselokalen, da nach dem Essen nicht mehr geraucht werden kann. Oft sitzen die Gäste noch sehr lange nach dem Essen und Rauchen, was vor allem in Ausflugslokalen nicht gerne gesehen wird. Dies wird mit Sicherheit zurückgehen. Für den Betreiber ist dies kein Nachteil. Die Kunden haben gegessen, getrunken und bezahlt. Oder sollte es vielleicht ein Nachteil sein, dass der Tisch schneller frei wird und somit schneller wieder Platz wird für neue Gäste? Wohl kaum so kann er denselben Tisch öfter besetzten und somit seinen Umsatz steigern.

Ich hab hier auch noch ein paar zusätzliche Einsparungen und Verbesserungen aufgeführt die bei Einführung des Rauchverbots zu erwarten sind.

Als erstes brauchen die Betriebe keine Aschenbecher mehr, die entgegen der landläufigen Meinung schon lange nicht mehr von Brauereien bezahlt werden.

Man muss die Aschenbecher nicht mehr abräumen und abspülen. Also geht ein Arbeitsaufwand verloren der nicht zu unterschätzen ist. Es gibt genug Gäste, die stundenlang in einer Kneipe oder anderen gastronomischen Betrieben bei einem Getränk sitzen und eine Zigarette nach der anderen Rauchen. Aber man kann nicht stundenlang denselben Aschenbecher stehen lassen, also muss man ihn entweder auswechseln oder zumindest ausleeren. Und das für zwei oder drei Euro die für ein Getränk verlangt werden. Man sieht hier ist das Verhältnis von Aufwand und Gewinn sehr niedrig.

Da man Aschenbecher nicht in die normalen Spülmaschinen für Geschirr geben darf, werden sie meistens von Hand gespült. Damit ist es dann auch vorbei. Durch das wegfallen des spülen der Aschenbecher steigt außerdem die Hygiene in den Betrieben da eine potenzielle Schmutzquelle entfernt wurde.

Ein weiterer Vorteil der durch das Rauchverbot entsteht ist, dass Gardinen und Wände nicht mehr durch den Rauch leiden. Somit haben diese eine längere Haltbarkeit und müssen nicht mehr so oft erneuert bzw. neu gestrichen werden. Da kann je nach Betriebsgröße schnell eine Einsparung von ein paar Tausend Euro bedeuten.

Noch ein Vorteil ist die erhöhte Sicherheit durch das Wegfallen einer Feuerquelle in den Gasträumen. Auch wenn brennende Zigaretten meistens nur zu Schäden an Tischdecken und Fußböden führt, ist es dennoch eine Gefahrenquelle die weg fällt.

Die Zigarettenautomaten werden den Betrieben auch erhalten bleiben, da sie neben dem Verkauf von Zigaretten auch als Werbeträger für Tabakprodukte dienen, was ansonsten ja nicht mehr so offen betrieben werden darf.

Und die gehobene Gastronomie hat bereits Pläne in der Schublade um mit Raucherlounges speziellen Service für Raucher in ihren Betrieben anzubieten. Natürlich gegen ein entsprechendes Entgelt versteht sich. Man hat also eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit entdeckt.

Und für Discos, die gegen dieses Rauchverbot sind, gibt es ein ganz einfaches Mittel dieses zu umgehen. Man veranstaltet Privatpartys, dort kann man das Gesetz ganz einfach aushebeln da man auf Partys die Regeln selbst bestimmen kann. So kann man die Auswahl auf bestimmte Gruppen eingrenzen, solange dies nicht Diskriminierend ist. Jeder kennt Ü30 Partys wo nur über 30 Jährige Zutritt haben. So kann man auch Raucherpartys feiern, wo eben nur Raucher Zutritt haben oder Menschen denen es egal ist das geraucht wird. Deswegen klagt auch niemand gegen dieses Verbot. Warum Geld ausgeben, wenn die Lösung so einfach ist!

Man sieht also, die Nachteile für die Gastronomie sind wirklich Enorm. Nun mag der eine oder andere sagen, warum man nicht schon früher selbstständig ein Rauchverbot eingeführt hat oder die freiwillige Richtlinie die schon öfter im Gespräch war verbindlich umgesetzt hat. Der Grund dafür ist ganz einfach. Man hätte den Schwarzen Peter, den jetzt die Regierung hat selbst zugesteckt bekommen und es wäre wahrscheinlich dazu gekommen, dass einige Raucher die betroffenen Betriebe boykottiert hätten. So aber schimpfen alle Raucher über den Staat, die Gastronomiebetriebe schimpfen in den Medien auch mit und freuen sich (heimlich) über die Neuerung.

Wie man sieht hat das Rauchverbot für die Gastronomie nur Vorteile und die, für die dies nicht zutrifft gibt es ja noch andere Mittel und Wege. Aber das muss der Gast ja nicht wissen.


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