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Die CeBIT 2006 jenseits von Handys und HDTV

Archivmeldung vom 16.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl
ARMAR II (grün) und III (blau)
ARMAR II (grün) und III (blau)

Gestern ging die diesjährige Computermesse CeBIT 2006 zu Ende. Wer die täglichen Berichte von der Messe im Fernsehen verfolgte, mußte den Eindruck gewinnen, daß sie außer Mobiltelefonen und neuen Fernsehformaten nichts zu bieten habe. Dieser Eindruck täuscht, denn leider gab es eine einseitige Berichterstattung. Extremnews war in diesem Jahr wieder auf der Messe für Sie unterwegs und berichtet exklusiv.

die mentale Schreibmaschine
die mentale Schreibmaschine
Redakteur Jens Brehl und "Dr. Web" diskutieren über Internetsicherheit
Redakteur Jens Brehl und "Dr. Web" diskutieren über Internetsicherheit

Jeden Abend die gleichen Nachrichten von der CeBIT im TV, egal welchen Sender man wählte: Die neuesten Handytrends und die Zukunft des digitalen Fernsehens. Dies präsentierte man bereits im vergangenen Jahr als die Highlights der Messe und bei dem Zuschauer muß der Eindruck entstehen, daß die Messe darüber hinaus nichts zu bieten habe. Dieser Eindruck wird von den meisten Medien jedoch zu Unrecht erzeugt.

Es erscheint schon fast so, als müsse der Mobilfunkmarkt mit aller Gewalt künstlich gepusht werden, denn die meisten von den präsentierten Neuerungen braucht im Prinzip kein Mensch. Die meisten nutzen das Mobiltelefon nachwievor dazu, wozu es ursprünglich gedacht war: Zum mobilen Telefonieren und Austauschen von Kurznachrichten. In den asiatischen Ländern sieht dies wahrlich anders aus, da schaut man seit Jahren Fernsehen mit dem Handy und treibt damit weitere technische Spielereien. Man muß jedoch bedenken, daß dort die Bevölkerung extrem technikbegeistert ist und die Situation in Deutschland eine ganz andere ist. Aus diesem Grund ist es schade, wenn die CeBIT derart von den Medien reduziert wird.

Natürlich stand bei uns das Thema "Internetsicherheit" hoch im Kurs, denn auch im Zeitalter der Computerviren, Trojaner und Spam sind erstaunlich wenig Computersysteme wirklich effektiv mit einem Schutz ausgestattet, Experten schätzen, daß nur rund 20 % der Computer und Server ausreichend geschützt sind. Speziell im Privatkundenbereich seien die Sicherheitsmaßnahmen sehr lückenhaft. Daher haben wir uns auch wieder nach den neuesten Sicherheitspaketen für Ihren PC umgesehen und einige Gespräche geführt. Einen ersten Testbericht haben wir bereits veröffentlicht (bitdefender Internet Security 9). Wir werden Sie weiterhin auch im kostenfreien Bereich unseres Nachrichtenportals auf dem Laufenden halten, denn noch immer ist den meisten nicht bewußt, wie wichtig es ist seinen Computer gegen Gefahren aus dem Internet zu schützen. Oft liegt es daran, daß Sicherheitsprogramme zu kompliziert sind oder gar zu Komplikationen mit dem eigenen Computersystem führen, so daß die Arbeit am heimischen PC stark beeinträchtigt wird und so der Spaß verloren geht. Das dies nicht so sein muß, beweisen einige Hersteller.

Sicherlich ist das Thema HDTV, also hochauflösendes Fernsehen, ganz spannend, doch die übermäßige Berichterstattung ist auch hier nicht gerechtfertigt. Daher haben wir uns diesen Bereich auf der CeBIT mit nur einem halben Augen angesehen, denn von HDTV sehen und hören Sie schon genug.

So richtig spannend wurde es jedoch bei der Vorführung der neuesten humanoiden Robotertypen und deren Können. Auf dem gemeinsamen Stand der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Fraunhofer Institutes stand man uns gerne Rede und Antwort über den Stand der Forschungen und über die weiteren Entwicklungen. Unter dem Begriff "humanoide Roboter" meint man Roboter, die dem Menschen in der Funktion nachempfunden sind, also mit zwei Armen und zwei Beinen etc. Hier wird in Deutschland eine herausragende Grundlagenforschung betrieben, um in Zukunft nützliche Anwendungen, wie z.B. Roboter als Küchenhilfe bei behinderten Menschen und dergleichen, anbieten zu können. Die deutsche Forschung unterscheidet sich insofern, daß die der USA eher auf dem militärischen Sektor stattfindet und in Japan die humanoiden Roboter eher zu Unterhaltungszwecken gebaut werden, um beispielsweise Tanzeinlagen darbieten zu können.

Die uns vorgeführten Roboter "ARMAR II" (grün) und "ARMAR III" (blau) haben bereits eine längere technische Entwicklung hinter sich. Gesteuert werden beide per Sprachkommandos. So wurden bei der Vorführung drei Gefäße auf den Tisch vor ARMAR II abgestellt und auf englisch wurde er gefragt: "ARMAR, was siehst Du auf dem Tisch?" ARMARs "Augen" richteten sich daraufhin für einige Sekunden auf den Tisch vor ihm, bevor er den Kopf in Richtung des Sprechers drehte und Bericht erstattete: "Eine grüne Tasse, eine rote Tasse, eine blaue Tasse." Als der Versuchsleiter eine Schachtel auf den Tisch stellte und die Tassen entfernte, fragte er den Roboter das gleiche und bekam zur Antwort: "Vitalis Müsli". Auf Wunsch zählte der Roboter auch die Vorräte im Kühlschrank auf und machte Vorschläge, welche Speisen sich damit zubereiten ließen. Was heute noch als Spielerei erscheinen mag, könnte in Zukunft eine große Erleichterung für viele Menschen bedeuten. Sven Bruchnoik, einer der Mitkonstrukteure der "ARMARs" meinte, daß es jedoch noch gut zehn Jahre dauern würde, bis die Technik dermaßen ausgereift sei. Große Probleme gebe es noch bei der Energieversorgung der Roboter, die auch die Amerikaner im militärischen Sektor nicht nicht ganz überwunden hätten. Auch stellt das Nachempfinden des menschlichen räumlichen Hörens die Ingenieure vor eine große Herausforderung, denn wir Menschen haben dafür nur zwei "Mikrofone", unsere Ohren, zur Verfügung nd trotzdem können wir erkennen, wie nah uns eine Geräuschquelle ist und wo sie sich befindet. Ein Roboter kann nach derzeitigem Stand mit nur zwei Mikrofonen kein räumliches Hören entwickeln und somit bekommen die Konstrukteure nach eigenen Angaben Respekt vor der Leistung der Schöpfung. ARMAR II und III arbeiten jedoch nicht "nur" auf Zuruf, sondern sind selber in der Lage zu lernen und mit dem Menschen zu kooperieren.

Wie angekündigt (Texten mit der mentalen Schreibmaschine) führte die Fraunhofer FIRST die "mentale Schreibmaschine" vor. Per Gedankenkraft ist es hier möglich Texte auf dem Computer zu schreiben. Dies ist speziell für behinderte Menschen oder gelähnmte Patienten als reale Anwendung gedacht. Während den Vorführungen konnten wir uns davon überzeugen, daß auch dies bereits möglich ist.

Dies ist nur ein Ausschnitt der wirklich neuartigen Techniken, die auf der diesjährigen CeBIT präsentiert wurden, denn auch wir konnten nicht überall sein. Sie werden jetzt jedoch wissen, daß es jenseits von Handys und HDTV noch mehr gibt, worüber es sich zu berichten lohnt.

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