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Hybrid-Fluggerät hilft in Katastrophengebieten

Archivmeldung vom 15.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
ESTOLAS: Der Prototyp des Gefährts bei einem Praxistest. Bild: estolas.eu
ESTOLAS: Der Prototyp des Gefährts bei einem Praxistest. Bild: estolas.eu

Die aktuelle Taifun-Katastrophe auf den Philippinen hat einmal mehr gezeigt, wie schwierig es für die Hilfskräfte ist, hunderttausende Opfer in ihrem Überlebenskampf mit den grundlegendsten Dingen zu versorgen. Mit dem innovativen Projekt "Extremely Short Take Off and Landing On any Surface" (ESTOLAS) der EU-Kommission könnte sich das aber schon bald ändern. Im Rahmen des ambitionierten Vorhabens arbeitet ein internationales Forscherteam an einem neuartigen Einsatzgerät für Katastrophenfälle, das eine Art Hybrid aus Flugzeug, Luftschiff, Helikopter und Hovercraft darstellt. Sein einzigartiges Design soll es dem Fluggerät ermöglichen, auch bei akutem Platzmangel sicher landen zu können, um lebensnotwendige Vorräte und Medizin in die betroffenen Gebiete zu liefern.

"ESTOLAS steht für ein innovatives Konzept eines Hybrid-Flugzeugs, das auch auf extrem kurzen Landebahnen landen und starten kann - ganz egal, wie deren Oberfläche aussieht", erklären Projektleiter Alexander Gamaleyev von der Riga Technical University in Lettland und sein Kollege Dimitris Drikakis von der britischen Cranfield University. Im Wesentlichen würden dabei die "besten Qualitäten" verschiedener Fahrzeuge miteinander kombiniert. "Das Ergebnis ist ein vollkommen neuartiger Typ von Fluggerät, der im Vergleich mit herkömmlichen Maschinen einige große Vorteile besitzt, die ihm erlauben, auch in schwierigen Situationen sicher und verlässlich zu manövrieren", so das Versprechen.

Spezielle Konstruktion

Dass es sich bei ESTOLAS tatsächlich um eine sehr spezielle Konstruktion handelt, ist auf den ersten Blick ersichtlich. Diese setzt als Basismaterial auf ultraleichte Carbonfasern, die im Gegensatz zu einem herkömmlichen eher in die Länge gezogenen Flugzeugrumpf aber deutlich klobiger zentral in der Mitte zusammengestaucht werden. In diesem zentralen Bereich befindet sich ein großer Hohlraum, der bei Bedarf entweder mit Frachtgut oder mit Helium befüllt werden kann, um das gesamte Gefährt wesentlich leichter zu machen. Gemeinsam mit der flügelförmigen Form soll auf diese Weise ein möglichst starker Auftrieb erzeugt werden, der eine deutliche Reduktion der Start- und Landegeschwindigkeit erlaubt.

Für die notwendige Antriebsenergie zur horizontalen Fortbewegung sorgen zwei Propeller an der Hinterseite des Fluggeräts. Zusätzlich ist aber auch ein großer Rotor auf der Unterseite des Rumpfs verbaut, der eine vertikale Auf- und Abbewegung ähnlich eines Senkrechtstarters ermöglicht. "Man kann dieses Flugzeug sogar in ein Hovercraft verwandeln, wenn es sich auf dem Boden befindet. Hierfür wird einfach das Kielwasser des Rotors in einer Schürze aufgefangen", betont Gamaleyev gegenüber dem NewScientist.

Eher eine Machbarkeitsstudie

Mit ESTOLAS betreten die Ingenieure nicht unbedingt absolutes technisches Neuland. In gewisser Weise ist das Projekt nämlich auch eine Weiterführung einer Entwicklung, die schon in der Sowjetära begonnen hat. Damals gelang es dem russischen Forscher Alexander Filimonov erstmals, ein flugfähiges Hybridgefährt zu entwickeln. Nachdem sich dieses in ersten Tests aber als viel zu instabil erwiesen hatte, wurde diese Idee 1995 bis auf weiteres auf Eis gelegt. Auch im Fall von ESTOLAS haben wir es derzeit noch eher mit einer Machbarkeitsstudie zu tun als mit einem fertigen einsatzbereiten Flugzeug. "Wir brauchen noch viel mehr Entwicklungszeit", gesteht Gamaleyev.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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