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Deutschland in der frühen Entwicklungsphase des weltweit größten Radioteleskops dabei

Archivmeldung vom 20.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Künstlerische Darstellung eines Feldes von SKA-Einzelantennen von je 15 m Durchmesser
Quelle: Bild: SKA Organisation/Swinburne Astronomy Productions (idw)
Künstlerische Darstellung eines Feldes von SKA-Einzelantennen von je 15 m Durchmesser Quelle: Bild: SKA Organisation/Swinburne Astronomy Productions (idw)

Die SKA-Organisation plant den Bau des größten und bei weitem empfindlichsten Radioteleskops der Erde. Es wird Astronomen in die Lage versetzen, die Entstehung und Entwicklung der ersten Generationen von Sternen und Galaxien nach dem Urknall zu erforschen, die Natur der Gravitation zu untersuchen und vielleicht sogar Leben außerhalb der Erde zu entdecken. Deutschland ist nun das 10. Mitglied der Organisation zur Vorbereitung dieses internationalen Großprojekts geworden.

SKA-Standorte und Partner der internationalen SKA-Organisation
Quelle: Bild: SKA (idw)
SKA-Standorte und Partner der internationalen SKA-Organisation Quelle: Bild: SKA (idw)

Das Square Kilometre Array (SKA) wird ein kilometergroßes Radioteleskop mit revolutionärer Technologie, dessen Bau in Südafrika und Australien geplant ist.

“Deutschland hat einen exzellenten Ruf nicht nur in der radioastronomischen Forschung, sondern auch im Management und in der Umsetzung von Großprojekten und der damit verbundenen industriellen Entwicklung“, hebt Professor John Womersley, der Sprecher des Direktoriums der SKA-Organisation, angesichts der Mitwirkung Deutschlands hervor. „Die Erfahrung unserer deutschen Partner stellt einen erheblichen Vorteil für das SKA dar, vor allem, wo wir jetzt in die Vorbereitung der Konstruktionsphase für dieses begeisternde Projekt kommen.“

Als deutsche Vertreter im Direktorium der SKA-Organisation sind Dr. Beatrix Vierkorn-Rudolph, Unterabteilungsleiterin „Großgeräte und Grundlagenforschung, Sonderaufgabe ESFRI“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Professor Michael Kramer, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie, einem der Institute der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), ernannt worden. Der deutsche Beitrag zur SKA-Organisation beträgt 1 Mio. € und wurde zu je 50% gemeinsam durch das BMBF und die MPG finanziert.

„Wir leben in aufregenden Zeiten für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die beispiellose Größenordnung des internationalen SKA-Projekts ermöglicht es uns, die Grenzen der Forschung in Physik und Astronomie noch weiter voranzutreiben“, sagt Professor Kramer. „Das SKA hat das Potential, unser Verständnis des Universums, so wie wir es heute kennen, komplett umzukrempeln.“

"Im Zeitalter der Multiwellenlängen-Astronomie reicht die Bedeutung der Forschung mit SKA weit über die Radioastronomie hinaus," bekräftigt Prof. Dr. Matthias Steinmetz (Leibniz-Institut für Astrophysik, Potsdam), Vorsitzender des Rates Deutscher Sternwarten. "Das SKA-Projekt wird somit weltweit von einer sehr großen Community getragen."

Im Mai 2012 haben sich die Mitglieder der SKA-Organisation auf den Standort für das SKA geeinigt: Das Teleskop wird in zwei Teilen in Australien und Südafrika errichtet. Beide Standorte bieten ein außerordentlich radioruhiges Umfeld und ermöglichen so den Nachweis von sehr schwachen Radiosignalen aus der Frühzeit des Universums. Viele Tausende von einzelnen SKA-Empfängern werden demnächst in den beiden Wüstenregionen aufgestellt.

Dazu wird eine Technologie zum Einsatz kommen, die zurzeit bereits in dem europäischen Radioteleskop LOFAR (Low-Frequency Array) getestet wird, bei dem Deutschland eine wichtige Rolle spielt. In Deutschland stehen LOFAR-Antennenstationen bereits in Effelsberg, Unterweilenbach, Tremsdorf, Tautenburg und Jülich.

“Die digitalen Bildgebungsverfahren, die wir mit LOFAR entwickeln, werden uns helfen, das SKA zu einer Entdeckungsmaschine für Gravitationswellen, Magnetfelder und vieles anderes zu machen”, sagt Prof. Marcus Brüggen (Universität Hamburg), Sprecher der deutschen SKA-Gruppe. “Die deutschen Wissenschaftler, die auf dem Gebiet arbeiten, begrüßen diese Nachricht”, bestätigt Prof. Ralf-Jürgen Dettmar (Ruhr-Universität Bochum), Vorsitzender des German Long Wavelength Consortiums (GLOW).

Quelle: Max-Planck-Institut für Radioastronomie (idw)

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