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Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im September 2022: -0,9% zum Vormonat

Archivmeldung vom 17.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt / Hauptgebäude in Wiesbaden
Statistisches Bundesamt / Hauptgebäude in Wiesbaden

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im September 2022 kalender- und saisonbereinigt 0,9 % niedriger als im August 2022.

Damit ist der Auftragsbestand erstmals wieder deutlich gesunken, nachdem er von Mai 2020 bis August 2022 fast durchgehend um insgesamt 37,6 % gestiegen war. Eine starke Nachfrage nach Industrieprodukten bei gleichzeitig beeinträchtigten Lieferketten hatten nach der ersten Phase der Corona-Krise dazu geführt, dass die Betriebe nicht alle eingehenden Aufträge abarbeiten konnten und sich offene Aufträge immer weiter anstauten.

Diese Entwicklung ist vorerst unterbrochen: Unter anderem vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Energiekrise kamen im September 2022 im Verarbeitenden Gewerbe 4,0 % weniger neue Aufträge hinzu als im August 2022, während die Umsätze leicht um 0,2 % stiegen. Erstmals seit Mai 2020 war damit der nominale Auftragseingang niedriger als der Umsatz der Betriebe. Im Ergebnis wurden mehr Aufträge abgearbeitet als neue hinzugekommen sind. Trotz des jüngsten Rückgangs befindet sich der Auftragsbestand aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau: Im Vergleich zum September 2021 war der Auftragsbestand im September 2022 kalenderbereinigt 6,9 % höher.

Die offenen Aufträge aus dem Inland verringerten sich im September 2022 gegenüber August 2022 leicht um 0,1 %, die aus dem Ausland um 1,3 %. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern verringerte sich der Auftragsbestand um 1,1 %, bei den Herstellern von Investitionsgütern fiel er um 0,9 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,4 % höher als im Vormonat.

Neben hohen Energiekosten für die Industriebetriebe führt die anhaltende Knappheit an Vorprodukten nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung gaben 65,8 % der befragten Industrieunternehmen im September 2022 an, von Engpässen und Problemen bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen betroffen zu sein. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar. Eine Analyse zum Produktionsindex für energieintensive Industriezweige ist auf der Themenseite "Industrie, Verarbeitendes Gewerbe" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Reichweite des Auftragsbestands sinkt auf 7,7 Monaten

Im September 2022 ging die Reichweite des Auftragsbestands auf 7,7 Monate zurück, nachdem sie seit März 2022 jeden Monat bei mindestens 8,0 Monaten gelegen hatte (zuletzt im August 2022: 8,0 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,4 Monate (August 2022: 11,8 Monate), bei Vorleistungsgütern lag sie bei 3,8 Monaten (August 2022: 3,9 Monate) und bei Konsumgütern betrug sie 3,5 Monate (August 2022: 3,6 Monate).

Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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