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BASF-Chef: Konzern prüft Situation in Region Xinjiang

Archivmeldung vom 09.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
BASF Hochhaus in Ludwigshafen (Symbolbild)
BASF Hochhaus in Ludwigshafen (Symbolbild)

Foto: Gewetz
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chemiekonzern BASF produziert in der autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas, wo die Regierung der Volksrepublik Medienberichten zufolge mehr als eine Million Uiguren internieren lässt. "Keiner unserer 120 Mitarbeiter dort arbeitet unter Zwang", sagte BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller der "Süddeutschen Zeitung".

Der Verhaltenskodex des Unternehmens gelte überall auf der Welt. Trotzdem werde geprüft, "ob wir uns etwas vorzuwerfen haben und dann gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen". Bislang habe die chinesische Regierung BASF niemals vorgeschrieben, wen der Konzern einzustellen habe und dass Mitarbeiter zu überwachen seien. "Ich würde mir nicht vorschreiben lassen, wen ich einstelle und wen nicht", sagte Brudermüller.

BASF stellt am Standort Xinjiang Vorprodukte für Elasthan her, eine sehr dehnbare Faser, die in vielen Textilien steckt. "Man braucht Wettbewerbsvorteile und die haben wir in Xinjiang gefunden, weil es dort Rohstoffe wie zum Beispiel Erdgas zu deutlich günstigeren Preisen gibt", so Brudermüller. Er selbst hat für BASF lange in China gearbeitet. Ihn bedrückten nicht nur die Berichte über internierte Uiguren, sondern auch die Bilder aus Hongkong. "An den Straßenecken, an denen ich jeden Tag vorbeigegangen bin, fliegen heute Pflastersteine." Trotz diverser Differenzen mit der Volksrepublik mahnte der Manager, nicht der Vorstellung zu erliegen, man könne Deutschlands Zukunftsprobleme ohne China lösen. "In Deutschland wird oft nicht gesehen, wie viele Arbeitsplätze an China hängen", so Brudermüller.

Das gelte nicht nur für die wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern insbesondere auch für den Klimaschutz. "Wenn China beim Klimaschutz nicht mitmacht, wird er nicht funktionieren", so Brudermüller. BASF soll bis 2030 CO2-neutral wachsen, also trotz Umsatzwachstums seinen Kohlendioxidausstoß nicht steigern. Allein der BASF-Standort Ludwigshafen macht knapp ein Prozent vom gesamten CO2-Ausstoß in Deutschland aus. Grund dafür sei der hohe Energiebedarf in der Chemie. Um komplett von fossil auf elektrisch umzustellen, müsse mehr Strom aus erneuerbaren Energien kommen. "Der ist aber zurzeit zu teuer, müsste eigentlich viel billiger sein. Die Politik setzt die falschen Anreize", sagte Brudermüller. Vielmehr brauche es in der Klimapolitik "eine ordentliche CO2-Bepreisung und niedrige Stromkosten".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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