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Mehdorn will dauerhaften Weiterbetrieb von Tegel

Archivmeldung vom 04.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hartmut Mehdorn Bild: Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
Hartmut Mehdorn Bild: Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

Der ehemalige Chef der Berliner Flughafengesellschaft und von Air Berlin, Hartmut Mehdorn, hat für einen dauerhaften Weiterbetrieb des Berliner Flughafens Tegel als Business- und Regierungs-Airport plädiert: "Warum wollen sie Tegel schließen?", kritisierte Mehdorn den Schließungsbeschluss des Senats und der Landesregierung in Berlin und Potsdam. "Es gibt keinen rationalen Grund dafür, die Mehrheit in dieser Stadt hat keinen Vorteil davon", sagte Mehdorn der "Welt am Sonntag".

Grundsätzlich sei ein profitabler Weiterbetrieb möglich, anders als es die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) behaupte: Der Fraport in Frankfurt mache 60 Prozent seines Gewinns mit Ladenmieten, bei den Pariser Flughäfen seien es 75 Prozent. Bei Tegel sind es acht Prozent.

"Und trotzdem ist dieser Flughafen profitabel, man verdient Geld mit ihm. Das ist doch großartig." Mehdorn war von September 2011 bis Januar 2013 Vorstandschef von Air Berlin und anschließend für knapp zwei Jahre Geschäftsführer der FBB. Der Manager gilt als Kenner der Materie und hält die Offenhaltung des Berliner Stadtflughafens nicht nur juristisch, sondern auch wirtschaftlich für machbar. "Tegel kann man offenhalten. Das geht", so Mehdorn. Hauptgrund für den Weiterbetrieb sei eine absehbare Überlastung des neuen Großflughafens BER im Südosten der Stadt.

"Ohne einen zweiten Flughafen in Berlin schaffen wir es nicht, die erwarteten Passagiermassen abzufertigen", sagte Mehdorn der "Welt am Sonntag". Laut Mehdorn würde sich Tegel rechnen, wenn man ihn für Businessflieger und Regierungsmaschinen nutzen würde. Nach seinem Konzept sollte die Flugbereitschaft der Bundesregierung vor Ort bleiben, dann wäre der teure Umzug nach Schönefeld nicht nötig. Hinzu könnten Maschinen zwischen 16 und 30 Tonnen kommen, die im Rahmen eines Flugverbotes von 20 bis 6 Uhr morgens landen und starten und so die Lärmbelastung für die Anwohner erträglich machen sollen. Damit, so Mehdorn, wäre Tegel trotz nötiger Investitionen profitabel zu betreiben.

Die FBB beziehungsweise der Berliner Senat rechnen im Falle eines Parallelbetriebs beider Flughäfen in Tegel und Schönefeld mit Zusatzkosten zwischen 100 und 250 Millionen Euro jährlich. Experten halten jedoch eine Gegenfinanzierung dieser Kosten durch höhere Flughafengebühren für möglich. So plädiert Hans-Henning Romberg, früherer Flugplanchef bei der Lufthansa, für einen Ticketzuschlag, ähnlich wie es bei den Stadtflughäfen in London oder Paris gehandhabt wird. "Das wäre auch für Tegel eine Möglichkeit", so Romberg. "Selbst Billigflieger wie Ryanair würden dann eben das billigste Ticket nicht für 9,99, sondern für 19,99 Euro anbieten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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