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Wenn die Angestellten zur Familie gehören

Archivmeldung vom 24.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Familienunternehmen gelten als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. "Über 95 Prozent der insgesamt 3,5 Millionen Unternehmen in Deutschland sind Familienbetriebe", sagt der Stuttgarter Wirtschaftsanwalt und Gründer der Stiftung Familieunternehmen, Brun-Hagen Hennerkes, und erklärt im Magazin Reader's Digest deren Erfolgsrezept: "Die Firmen stehen für Kontinuität."

Die Stärke der Familienunternehmer sei ihr Verantwortungsbewusstsein, betont Hennerkes. Während große Konzerne in wirtschaftlich schwierigen Zeiten über Entlassungen nachdenken, würden Familienunternehmer nicht nur eine Verantwortung für die Firma, sondern auch für die Belegschaft und das Umfeld empfinden. Das bestätigt Andreas Richter, Geschäftsführer der IHK Stuttgart. "Es wird natürlich Firmen geben, die in dieser Krise untergehen. Das sind aber Betriebe, die bereits zuvor in Schwierigkeiten steckten. Gut aufgestellte Familienunternehmen werden diese schwierige Zeit überstehen."

Das Magazin Reader's Digest widmet sich in seiner neuen Ausgabe ausführlich der Frage, wie es Familienunternehmen gelingt, der allgemeinen Krise zu trotzen. Ein Erfolgsrezept: Das ganze Unternehmen versteht sich als Einheit - in guten wie in schlechten Zeiten. Eine Studie des Wittener Instituts für Familienunternehmen ergab, dass die Mitarbeiter in schwierigen Zeiten durchaus zu Opfern bereit sind. So verzichtet mehr als ein Drittel der Angestellten auf Prämien, fast 30 Prozent akzeptieren gar einen vorübergehenden Gehaltsverzicht, um den eigenen Job und die Firma zu retten.

Aus Sicht von IHK-Geschäftsführer Richter empfindet der Firmenchef im Gegenzug eine große Verpflichtung: "Der Eigentümer eines kleinen Betriebes auf dem Land ist so integriert in das gesellschaftliche Leben, dass er alles versucht, um seine Mitarbeiter zu halten. Der gesellschaftliche Druck von außen ist enorm. Die Angestellten gehören sozusagen zur Familie."

Für Stiftungs-Gründer Hennerkes kommt noch ein anderer Faktor für den Erfolg der Familienunternehmen hinzu: "Familienunternehmen operieren mit flachen Hierarchien. Entscheidungen können blitzschnell fallen, weil der Eigentümer die alleinige Verantwortung dafür übernimmt." Die Folge: Solche Betriebe können deutlich schneller als Großkonzerne auf spontane Kundenwünsche reagieren, was gerade in der Krise von großem Nutzen ist. Der Kunde selbst zahlt das mit Vertrauen, langjähriger Treue und Aufträgen auch in  Krisenzeiten zurück.

Das wird auch durch eine weitere Wittener Studie bestätigt. Demnach werden Familienbetriebe im Gegensatz zu börsennotierten Unternehmen von der Bevölkerung als Marke wahr genommen - zumal sie sich obendrein oftmals als Mäzen für soziale und kulturelle Zwecke engagieren.

Immer öfter haben Familienunternehmer aber das Problem, ihr Unternehmen, also ihr Lebenswerk, an die nächste Generation weiterzugeben. Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn schätzt, dass acht Prozent der Familienbetriebe mangels Nachfolger schließen müssen. Experten empfehlen deshalb, die Nachfolge frühzeitig zu regeln.

Quelle: Reader's Digest Deutschland

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