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KfW-ifo-Kredithürde: Kreditnachfrage im Mittelstand bleibt schwach

Archivmeldung vom 20.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Der Abwärtstrend bei der Kreditnachfrage kleiner und mittlerer Unternehmen ist auch im dritten Quartal ungebrochen. Zwischen Juli und September verhandelten nur noch 17,7 % der Mittelständler in Deutschland mit Banken und Sparkassen über Kredite (-1,8 Prozentpunkte ggü. Vorquartal), wie die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde zeigt.

Damit markiert die Quote zum dritten Mal in Folge ein Rekordtief. Auch von den Großunternehmen suchen erneut weniger bei Finanzinstituten um ein Darlehen nach. Der Rückgang fiel mit -0,3 Prozentpunkten zwar nur marginal aus, mit 27,6 % Großunternehmen in Kreditverhandlungen ist allerdings ebenfalls ein neuer Tiefstwert seit Beginn der Befragung im Jahr 2017 zu vermelden.

Von den Mittelständlern, die einen Kredit nachfragen, spürt im dritten Quartal jeder fünfte (20,1 %) ein restriktiveres Bankenverhalten - das sind wieder etwas mehr als im Vorquartal (+1,7 Prozentpunkte). Damit bleibt die Kredithürde überdurchschnittlich hoch, aber zugleich unterhalb der Werte vom Jahresbeginn. Von Verschärfungen bei der Kreditvergabepolitik sind aktuell besonders die kleinen und mittleren Dienstleister betroffen (+6,6 auf 26,9 %), während das mittelständische Verarbeitende Gewerbe trotz der Betroffenheit durch anhaltende Lieferengpässe nur geringe Verschlechterungen hinnehmen muss (+1,9 auf 17,3 %). Kleine und mittlere Unternehmen aus dem Einzel-, Großhandel und Bauhauptgewerbe können hingegen sogar von deutlichen Lockerungen beim Kreditzugang profitieren. Die Kredithürde für die Großunternehmen bewegt sich seitwärts und liegt mit 12,9 % weiterhin leicht über dem Durchschnitt seit dem Jahr 2017.

"Ich erwarte auch für die kommenden Monate eine unterdurchschnittliche Kreditnachfrage", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Die wirtschaftliche Erholung und staatliche Zuschusszahlungen von inzwischen über 50 Mrd. EUR haben die finanzielle Lage der Unternehmen verbessert. Hinzu kommt, dass während der Coronakrise außergewöhnlich hohe Bankeinlagen gebildet wurden. Diesen Liquiditätsvorrat können die Unternehmen für aufkommende Finanzierungsbedarfe nutzen, z.B. für Investitionsausgaben. Auf der anderen Seite sehe ich wenig Spielraum für Verbesserungen beim Kreditzugang. Die hartnäckigen Störungen der globalen Lieferketten und der steile Anstieg der Energiekosten sind relevante Risikofaktoren, die die Finanzinstitute bei der Kreditvergabe zunehmend in den Blick nehmen dürften.

Quelle: KfW (ots)

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