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KfW-Chefökonom warnt vor Dauerstagnation in Deutschland

Archivmeldung vom 04.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland könnte dauerhaft dramatisch niedriger ausfallen als gewohnt. Davor warnt Jörg Zeuner, der Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe, in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". Zeuner präsentiert in dem Beitrag die Ergebnisse einer noch unveröffentlichten Untersuchung der KfW.

Danach könnte das sogenannte Potenzialwachstum im Zuge der demografischen Alterung von heute 1,4 auf 0,2 Prozent pro Jahr zurückfallen. "Selbst in einem verhalten optimistischen Basisszenario fällt das Potenzialwachstum bis 2030 auf 0,6 Prozent", so Zeuner. Bei diesem Basisszenario wird unterstellt, dass die Erwerbsbeteiligung von heute 69,5 auf 72,5 Prozent im Jahr 2030 steigt und die Erwerbslosenquote von 5,3 auf 4,5 Prozent sinkt.

Weitere Annahmen sind: eine Erhöhung der Investitionsquote von 17,4 auf 20 Prozent, eine Nettozuwanderung von jährlich 100.000 Personen und ein Beitrag von Produktivitätsgewinnen zum Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 0,8 Prozentpunkten im Jahr. Durchaus machbar sei es aber, dass Potenzialwachstum trotz der Alterung sogar noch leicht zu steigern, glaubt Zeuner.

Konkret könnte der jährliche Zuwachs von 1,4 auf 1,6 Prozent steigen. Angenommen wird dabei: Die Erwerbsbeteiligung steigt auf 73,5 Prozent und damit auf ein skandinavisches Niveau; die Erwerbslosenquote verringert sich sukzessive auf vier Prozent; die Investitionsquote steigt auf 23 Prozent; die Nettozuwanderung erhöht sich auf 200.000 Menschen pro Jahr, der Wachstumsbeitrag der Produktivität erhöht sich auf einen Prozentpunkt.

"Eine eindimensionale Strategie" zur Erhöhung des Wirtschaftswachstums in Deutschland "ist zum Scheitern verurteilt", so Zeuner. "Gelingen kann dies aber, wenn man mit einem integrierten Ansatz an mehreren Stellschrauben gleichzeitig dreht." Dennoch sei "der Handlungsbedarf unterschiedlich akut".

Zeuner weiter: "Unzweifelhaft sehr hoch ist der Handlungsbedarf bei den Investitionen – insbesondere beim Staat, aber auch in der Privatwirtschaft – und der Produktivität. Sowohl die Stärkung der Investitionen wie auch der Produktivität haben nach unserer Einschätzung Priorität. Eine hohe Priorität zeigt unser Indikator auch bei der Zuwanderung an. Bei der Erwerbsbeteiligung dagegen müssen wir bis 2030 durchschnittliche Zuwächse erzielen, wie sie seit der Jahrtausendwende gelungen sind. Der Rückgang der Erwerbslosenquote kann sich sogar verlangsamen. Die Herausforderungen am Arbeitsmarkt erscheinen also machbar."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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