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OÖ: Erneut muss ein Wirtshaus wegen des Personalmangels schließen

Archivmeldung vom 17.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bildmontage WB: Guggenbichler / Eigenes Werk
Bild: Bildmontage WB: Guggenbichler / Eigenes Werk

Wegen Personalmangels muss jetzt auch das Traditionsgasthaus Klinger in Gaspoltshofen im Jahr seines 149-jährigen Bestehens schließen. „Am 25. September ist Schluss“, bedauert Patronin Christiane Lippert, was diese überaus „schmerzt“, wie sie eingesteht. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Die Frittatensuppe, die so eine Art Markenzeichen des Hauben-Lokals war, wird Entertainer Harald Schmid dort nicht mehr essen können und auch die vielen Stammgäste des Lokals werden künftig darauf verzichten müssen. In der Zeit der Corona-Lockdowns hat die Lokalbetreiberin 70.000 Euro Verlust eingefahren, doch mit den staatlichen Hilfsgeldern ist sie noch einigermaßen unbeschadet über die Runden gekommen.

Von der Gastronomie in den Pflegebereich

Nur ihre Chefköchin Eva Sterrer (36), eine der tragenden Säulen des Betriebs, scheint sich während der Schließungszeiten umorientiert zu haben und wechselt jetzt in den Pflegeberuf, weil es dafür auch eine Förderung gibt, wie Christianes Vater Wolfgang Klinger bitter bemerkt. Evas Kündigung wird im Haus allseits sehr bedauert. Nach einem Praktikum bei den Klingers ist die ehemalige Landwirtschaftsschülerin gleich da geblieben und hat dann 14 Jahre lang im Gasthof auf- und ausgekocht. Ihr Kochtalent hat sie seinerzeit bei Kochlegende Oma Hedi Klinger noch vervollkommnet, sodass die Qualität der Speisen auch nach dem Rückzug ihrer “Lehrerin” weiter gewährleistet war. Nun steht Christiane Lippert ohne Chefköchin da und eine adäquate Nachfolge ist nicht in Sicht. Zwar gebe es noch rüstige Rentner, die jahrzehntelang in dem Metier gearbeitet hatten und sich in der Pension noch gern etwas dazuverdienen würden, was aber die derzeitige Steuergesetzgebung verhindert.

Exorbitante Energiepreise

Der Fiskus lässt potenziellen „Einspringern” trotz Arbeit am Monatsende und aufs Jahr gerechnet weniger Geld im Pensionisten-Börsel als ohne Arbeit davor, weil das gesamte Einkommen in einen Topf geworfen und versteuert wird. Darin sieht Wolfgang Klinger auch das eigentliche Problem für die Personalknappheit in dieser Republik. Bekämen die Klingers einen solchen “Einspringer”, würde das Gasthaus wohl weitergeführt werden.
Ist jetzt tatsächlich endgültig Schluss? Sag niemals nie, deutet Christiane Lippert nach einem längeren Gespräch an, doch am Zusperren zum jetzigen Zeitpunkt führe kein Weg vorbei, nicht zuletzt auch wegen der exorbitanten Energiepreise.

Außerdem werde sich die Personalsituation noch verschärfen, glaubt Wolfgang Klinger und verweist auf die geburtenstarken Jahrgänge, die bald zur Pension anstehen. Christiane, die die Endgültigkeit der derzeitigen Situation schon sehr schmerzt, sagt aber auch, dass diese für sie andererseits auch so etwas wie Glück im Unglück sei, weshalb sie das Ganze auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachte. Als hauptberufliche Volksschullehrerin, die das nur an den Wochenenden geöffnete Gasthaus im Nebenberuf führte, werde sie jetzt natürlich mehr Zeit für die Familie haben. Mit der Schließung des Gasthauses Klinger schrumpft leider auch das Einkehrangebot in Gaspoltshofen."

Quelle: Wochenblick

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