Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Studie: Ostdeutsche Mittelständler schaffen schnell neue Jobs

Studie: Ostdeutsche Mittelständler schaffen schnell neue Jobs

Archivmeldung vom 10.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jobsuche: Arbeitslose geben teils auf. Bild: Anton Porsche, pixelio.de
Jobsuche: Arbeitslose geben teils auf. Bild: Anton Porsche, pixelio.de

In Ostdeutschland gibt es mittlerweile eine Vielzahl wachstumsstarker mittelständischer Unternehmen, die in hohem Tempo neue Arbeitsplätze schaffen: Das geht laut "Mitteldeutscher Zeitung" aus einer im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellten Studie hervor, die am Freitag beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum präsentiert wird.

Sie wurde von der Ramboll Management Consulting in Zusammenarbeit mit dem ifo-Institut Dresden und der Unternehmensdatenbank von Creditreform erarbeitet. Demnach wuchsen rund 7,7 Prozent aller Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten jährlich um mindestens zehn Prozent über einen Zeitraum von sechs Jahren. Das entspricht 3.200 Unternehmen insgesamt. Auf ihr Konto gingen der Studie zufolge zwischen 2010 und 2016 mit 47 Prozent fast die Hälfte aller neu geschaffenen Arbeitsplätze im privaten Sektor. Knapp 30 Prozent dieser schnell wachsenden Unternehmen seien gleichzeitig sogenannte "Gazellen-Unternehmen", heißt es weiter.

Darunter versteht man Unternehmen mit einem Beschäftigungswachstum von mindestens 20 Prozent pro Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren. Schnell wachsende Unternehmen hatten 2016 laut der Studie zudem im Durchschnitt eine bessere Bonität als Unternehmen ohne schnelles Wachstum. Die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), sagte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Das macht Mut. Aber das kann und darf nicht über die fortbestehenden Strukturschwächen Ostdeutschlands hinwegtäuschen. Wir haben es hier nicht mit einer starken, selbsttragenden Struktur zu tun, die man getrost sich selbst überlassen dürfte, sondern mit einem zarten Pflänzchen, das gewissenhafter Pflege und Zuwendung bedarf."

Sie fügte hinzu: "Der noch immer strukturschwache Osten braucht deshalb gezielte Förderung über das Auslaufen des Solidarpakts II im Jahr 2019 hinaus. So, wie auch die strukturschwachen Regionen im Westen gefördert werden müssen." Die ostdeutsche Wirtschaftskraft je Einwohner beträgt unverändert lediglich zirka 70 Prozent des Westniveaus. Auch die Einkommen der Beschäftigten und die Steuerkraft von Ländern und Kommunen liegen nach wie vor deutlich hinter dem Niveau der westdeutschen Bundesländer zurück. Als wesentliche Ursache dafür gilt, dass es in Ostdeutschland zu wenige große Unternehmen gibt. In der Studie steht dazu wörtlich: "Eine weitere Angleichung wichtiger ökonomischer Größen von Ost- und Westdeutschland setzt voraus, das Phänomen der Kleinteiligkeit zu überwinden. Da mit Neuansiedlungen größerer Unternehmen realistischer Weise kaum zu rechnen ist, muss das Problem der Kleinteiligkeit von innen heraus, das heißt durch eine breite Masse schnell wachsender Unternehmen, gelöst werden."

© 2017 dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte samtig in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige