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Trotz Medien-Jubels hält sich der Gästeandrang in den Gaststätten in Grenzen

Archivmeldung vom 29.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Guggenbichler /WB / Eigenes Werk
Bild: Guggenbichler /WB / Eigenes Werk

Auch wenn die Lokale jetzt geöffnet sind, hält sich der Andrang von Besuchern in Grenzen. Denn der Genuss einer spontanen Tasse Kaffee, für die man keine Dokumente vorzeigen muss, ist im Prinzip nur zu Hause möglich, weshalb es auch viele Leute vorziehen dürften, dies Daheim zu tun. Dies schreibt Kurt Guggenbichler im Magazin "Wochenblick.at" unter Verweis auf eigene Recherchen.

Weiter schreibt Guggenbichler: „Ich bin nicht getestet, nicht geimpft und nicht genesen – aber ich bin gesund!“, ruft der Pensionist beim Betreten eines kleinen „Tschecherls“ in Linz, in dem der Wirt gerade die Theke putzt. „Krieg ich trotzdem einen schnellen Kaffee?“
Der Patron, der zu dieser frühen Stunde noch allein im Lokal ist, schaut kurz von seiner Arbeit auf und winkt den Mann herein.

Neue Freiheit?

„Einen Cappuccino?“, fragt er ihn und der Gast (Name d. Red. bekannt) nickt. Für ihn wird dieser Kaffee auch der vorläufig letzte sein, den er in einem öffentlichen Lokal zu sich nehmen wird.

„Ich wollte nur einmal schauen, ob am vielbejubelten Öffnungstag auch ‚Aussätzige‘ noch bedient werden“, erläutert er sarkastisch. Solange diese „3G-Verordnung“ in Kraft ist, wolle er nämlich keine Wirtshäuser mehr besuchen. Durch die vielen Lockdowns hätte er sich auch schon so an das komplikationslose Feiern mit Freunden zu Hause gewöhnt, weil „ich dafür weder eine Impfung noch einen Test oder eine Corona-Vorerkrankung oder einen Haufen von Nachweisen benötige.“ So wie er, denken – zum Leidwesen heimischer Wirte – viele Oberösterreicher, wie eine kurze Befragung von Passanten in Linz und in Wels ergab. Dabei handele es sich um die schweigende Mehrheit in diesem Land, vermuten die befragten Menschen. Andere wiederum bejubeln die „neue gastronomische und gesellschaftliche Freiheit“ und die mit Regierungsinseraten gut gefütterten Medien helfen kräftig mit.

Von Freiheit könne man bei einem mit derartigen Hürden gepflasterten Lokalbesuch allerdings noch nicht sprechen, sind sich die meisten Leute einig. Doch vom langen Lockdown ausgehungert nach einem Lokalbesuch, nahm auch eine Verkäuferin (Name d. Red. bekannt) aus Wels die etwa zehnminütige Testprozedur in der Teststraße im Messegelände in Kauf, um anderntags mit ihrem Mann bei ihrem Lieblingsgriechen einkehren zu können. Der Restaurantbetreiber fragte das Paar auch vorschriftsgemäß nach seiner „3G-Tauglichkeit“, kontrollierte die Nachweise aber nicht. Er schien froh zu sein, überhaupt wieder Leute im Lokal zu haben, das jetzt aufgrund der Maßnahmen nur noch über die Hälfte der sonst vorhandenen Tische verfügte und auch davon waren nicht alle besetzt.

Kaffee ohne Test

Auch der Schanigarten eines großen Lokals auf dem Welser Stadtplatz, der an schönen Tagen in Vor-Corona-Zeiten immer voll war, war bei der „Wochenblick“-Nachschau am Freitagmittag voriger Woche leer. Dafür war der nebenan befindliche öffentliche Brunnenplatz mit Flanierern, die dort Kaffees aus Bechern konsumierten, gut frequentiert. Denn dafür muss man weder getestet noch geimpft oder gar genesen sein.

Quelle: Wochenblick

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