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"In welcher Realität lebt der Ersatzkassenverband?"

Archivmeldung vom 21.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Bild: Tony Hegewald / pixelio.de

Mit Unverständnis reagiert die Freie Ärzteschaft (FÄ) auf die am Donnerstag veröffentlichten Aussagen von Ulrike Elsner, Vorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdeK). Demnach seien die Wartezeiten auf Arzttermine zu lang, niedergelassene Ärzte sollten ihr Terminmanagement verbessern, Sprechzeiten ausweiten und den Patienten mehr telemedizinische Angebote unterbreiten .

"Man fragt sich, wo Frau Elsner die vergangenen zwei Jahre gewesen ist und in welcher Realität der Ersatzkassenverband lebt - hat man dort von der Pandemie nichts mitbekommen?", sagt Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen und Vorsitzender der Freien Ärzteschaft.

 Seit Beginn der Coronapandemie wird in den Arztpraxen bis zur Grenze der Belastung gearbeitet - angefangen von den Medizinischen Fachangestellten, über Praxisassistenten und Reinigungskräfte bis hin zu den Ärzten selbst. Schließlich wurden bis heute mehr als 90 Prozent der Corona-Erkrankten ambulant behandelt. Dies umfasst umfangreiche Aufklärungsgespräche zum Impfen, das Impfen gegen Corona selbst, und die Behandlung oder Beratung der meisten der inzwischen 8 Millionen an Corona Erkrankten in Deutschland - alles zusätzlich zum normalen Geschehen einer Arztpraxis. "Wie man vor diesem Hintergrund eine solch befremdliche Diskussion vom Zaun brechen kann, erschließt sich mir nicht", so Dietrich weiter. "Frau Elsner ist herzlich eingeladen, eine Woche in einer Arztpraxis mitzuarbeiten. Vielleicht würde ihr das bei einem Perspektivwechsel helfen und zum Überdenken ihrer beschämenden Haltung führen."

Auch die Vorwürfe zur mangelnden Online-Terminvergabe sind für Dietrich nicht nachvollziehbar. "Zum einen gibt es viele Praxen, die diesen Service anbieten, zum anderen legen zahlreiche Patienten nach unserer Erfahrung keinen Wert auf eine Online-Terminvergabe, oder es handelt sich schlicht um akute Fälle", erklärt der Mediziner. Davon abgesehen könnten auch online nur jene Termine vergeben werden, die noch frei sind. "Wenn die Praxen aber schon an der Belastungsgrenze arbeiten, gibt es eben keine freien Termine, schon gar nicht zeitnah." Telemedizin, wie vom vdek angepriesen, ist nach seiner Meinung mitnichten ein Allheilmittel für die zunehmenden Herausforderungen durch Corona und die ohnehin steigende Morbidität. Gerade in der Pandemie zeigt sich, dass der persönliche Kontakt zu Patienten für Tests, Impfungen und Behandlungen unerlässlich ist. "Der Goldstandard ist und bleibt die persönliche Behandlung durch den Arzt. Der Behandlungsvertrag mit umfassender Sorgfaltsplicht, auf die unlängst auch der Bundesgerichtshof im Zusammenhang mit einem Werbeverbot für Fernbehandlungen hingewiesen hat, wird allein zwischen Arzt und Patient geschlossen und realisiert. Die Ärzteschaft lässt sich von einer Kassen-Vorständin sicher keine niedrigeren Qualitätsstandards diktieren."

Quelle: Freie Ärzteschaft e.V. (ots)

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