Netzentgelte für Betriebe seit 2021 mancherorts verdoppelt
Für Unternehmen in Deutschland werden Netzentgelte immer mehr zur Last. Das zeigt eine Analyse des Dienstleisters Enportal, der Firmen beim Energieeinkauf berät, über die der "Spiegel" berichtet.
Demnach sind die Stromnetzentgelte für den typischen Verbrauch eines
mittelständischen Industriebetriebs seit 2021 stark gestiegen: in
München zum Beispiel um 109 Prozent, in Frankfurt am Main um 98 Prozent,
in Düsseldorf um 96 Prozent. Netzentgelte machen derzeit im Schnitt
etwa 28 Prozent der Strompreise aus, unterscheiden sich aber regional.
Ein
Grund des Anstiegs sind Milliardeninvestitionen in den Netzausbau, die
über Entgelte refinanziert werden. Hinzu kommen die Kosten von
Netzengpässen, wenn Netzbetreiber etwa Windräder in Norddeutschland
zeitweise gegen Entschädigung drosseln und Kraftwerke im Süden
einspringen müssen.
Union und SPD planen nun laut
Koalitionsvertrag, Stromnetzentgelte "dauerhaft zu deckeln", um
Unternehmen und Haushalte zu entlasten. Keine Aussicht auf Entlastung
besteht bei Gasnetzentgelten. Diese sind laut Enportal für einen
mittelständischen Industriebetrieb etwa in Dresden seit 2021 um 154
Prozent gestiegen, in München um 73 Prozent. Das liegt unter anderem an
klimafreundlicheren Alternativen und der schwachen Konjunktur: Die
Betreiber legen die Kosten tendenziell auf immer weniger Gasverbraucher
und einen zurückgehenden Bedarf um.
Quelle: dts Nachrichtenagentur