Daimler Truck hält trotz Kritik an Stellenabbau fest
Die Vorstandsvorsitzende von Daimler Truck, Karin Radström, hält trotz massiver Kritik aus dem Konzernbetriebsrat an ihren geplanten Stellenstreichungen fest. "Unsere Produkte müssen für die Kunden noch attraktiver werden", begründete sie den Abbau von 5.000 Jobs in Deutschland im "Handelsblatt".
Und sie ziehe es vor, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, als dies in fünf oder sechs Jahren zu tun.
Mitte
vergangener Woche hatten die Betriebsräte des Dax-Konzerns Widerstand
gegen Radströms Pläne angekündigt. "Die Belegschaft empfindet sie wie
einen Schlag ins Gesicht", sagte Bruno Buschbacher, Betriebsratschef im
Werk Mannheim. Michael Brecht, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats,
beklagte einen "Verstoß gegen Vereinbarungen", "Vertrauensbruch" und den
Mangel an Transparenz.
"Wir ziehen uns nicht aus Deutschland
zurück, im Gegenteil", sagte Radström. "Wir sind und bleiben ein
deutsches Unternehmen mit 30.000 Mitarbeitern hierzulande - in Ulm,
Stuttgart, Gaggenau, Wörth, Kassel, Mannheim und Berlin. Wir haben nicht
angekündigt, auch nur einen dieser Standorte aufgeben zu wollen."
Zu
Meldungen über eine mögliche Produktionsverlagerung in die Türkei
erklärte die gebürtige Schwedin: "Die Türkei ist interessant. Aber wir
haben noch keine Entscheidung getroffen." Durch das Sparprogramm "Cost
Down Europe" will Radström die Umsatzrendite nach eigener Aussage auf
zwölf Prozent steigern. 2024 erzielte Daimler Truck gemessen an den
Erlösen im Industriegeschäft kaum neun Prozent Betriebsgewinn.
Quelle: dts Nachrichtenagentur