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Studie: Wärmedämmung rechnet sich nicht

Archivmeldung vom 30.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Kosten der energetischen Gebäudesanierung übersteigen die Einsparungen deutlich, wie eine Studie zeigt, die das Forschungsinstitut Prognos für die staatliche Förderbank KfW über Kosten und Nutzen der Energiewende erstellt hat und die der "Welt" vorliegt. Auch die zusätzlichen finanziellen Aufwendungen für den Neubau besonders energiesparender Wohngebäude werden sich demnach nicht amortisieren. Die Investitionen ließen sich "nicht allein aus den eingesparten Energiekosten finanzieren", schreibt die KfW in dem Report.

Die Bundesregierung will den Heizenergieverbrauch in deutschen Wohngebäuden bis 2050 um 80 Prozent senken, um Kohlendioxidemissionen zu reduzieren. Immer wieder wurde deshalb in der Vergangenheit die Energieeinsparverordnung (EnEV) verschärft. Seit 1993 wurden nach Angaben des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme 769,1 Millionen Quadratmeter Dämmplatten an deutsche Häuser geklebt - eine Fläche, die größer ist als der Stadtstaat Hamburg. Doch ob sich die gewaltigen Kosten rechnen, wurde von keiner Regierung untersucht.

Die Prognos-Studie ist jetzt das erste Rechenwerk dazu. Um die Energieeinsparziele zu erreichen, sind der Studie zufolge bis zum Jahr 2050 "wohnungswirtschaftliche Investitionen" über insgesamt 838 Milliarden Euro nötig. Dadurch könnten jedoch nur "Energiekosten von 370 Milliarden Euro eingespart werden", haben die Prognos-Forscher errechnet. Unter dem Strich entsteht somit ein Gesamtverlust von 468 Milliarden Euro. Dafür müssen sowohl Eigentümer als auch Mieter und Steuerzahler aufkommen, die direkt, indirekt oder über Förderinstrumente den energetischen Umbau mitbezahlen.

"Die Studie zeigt, dass die Energieeinsparauflagen bar jeglicher ökonomischer Vernunft sind", sagt Thomas Beyerle, Chefresearcher der Immobiliengesellschaft IVG. Bei einem nach der aktuellen EnEV-Norm errichteten Einfamilienhaus entfallen nach Berechnungen der Deutschen Energieagentur bei Vollkosten von 400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche allein 115 Euro auf die energiesparbedingten Mehrkosten. Bei einem besonders effizienten Neubau, der nur 55 Prozent des rechnerisch erlaubten Energieverbrauchs aufweist, steigt der Quadratmeterpreis auf 540 Euro - von denen 250 Euro auf die zusätzlichen Energiesparmaßnahmen entfallen. Ein Ende der Preissteigerungen ist nicht in Sicht: 2014 und 2016 will die Bundesregierung die Anforderungen nochmals um jeweils 12,5 Prozent anheben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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