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HWWI: Risiko von Stromausfällen in Deutschland steigt an

Archivmeldung vom 28.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Bild: Martin Berk / pixelio.de

Das Risiko von Stromausfällen steigt dem Hamburger Weltwirtschafts-Institut (HWWI) zufolge weiter an. "Deutschlands Umstieg auf erneuerbare Energien birgt ein wachsenden Risikopotenzial", warnt HWWI-Energieexperte André Wolf im jüngsten Monatsbericht seines Instituts. Er verweist auf "gestiegene Erzeugungsvolatilität, zum Beispiel in Form von Veränderungen in der Netzspannung bei Starkwindeinspeisung".

Das Institut nahm die wachsende Blackout-Gefahr zum Anlass, erstmals die potenziellen Schäden durch Stromausfälle für sämtliche deutsche Landkreise und Städte zu schätzen. Das Ergebnis zeigt, welche Summen auf dem Spiel stehen, falls sich die Stabilität der deutschen Stromnetze durch die Energiewende weiter verschlechtern sollte. Um Unsicherheiten in der Schätzung möglichst gering zu halten, hatten sich die Experten auf Stromausfälle von nicht mehr als einer Stunde Dauer beschränkt. Dabei geht die Berechnung vom sogenannten "Value of Lost Load? (VoLL) aus: Diese Kennzahl beschreibt das Niveau an regionaler Wertschöpfung, das pro Kilowattstunde im Jahresdurchschnitt erzeugt wird. Sie wird mit dem geschätzten Stromverbrauch in einer jeweiligen Stunde multipliziert, wobei "sektorspezifische Verbrauchsprofile? einbezogen werden. Auch die Kosten auf Haushaltsebene wurden über Werte zur Erwerbstätigkeit und Arbeitszeit geschätzt. Das Ergebnis zeigt, dass die Kosten eines Stromausfalls insbesondere in Kreisen mit hoher Bevölkerungszahl schnell mehr als zehn Millionen Euro pro Stunde betragen können.

Spitzenreiter in der Tabelle ist Berlin: Hier würde ein einstündiger Blackout zur Mittagszeit Kosten von 22,74 Millionen Euro verursachen. Käme der Stromausfall morgens um sechs Uhr, lägen die Kosten nur bei zehn Millionen Euro, vor allem, weil die Produktionsausfälle vor dem allgemeinen Arbeitszeitbeginn entsprechend geringer wären.

In einer Pro-Kopf-Betrachtung haben nach Berechnungen des HWWI vor allem Industriezentren das höchste finanzielle Risiko bei einem Blackout. Wenn etwa in Coburg oder Schweinfurt für eine Stunde der Strom wegbliebe, würde das pro Kopf der Bevölkerung mit Kosten von mehr als 13 Euro zu Buche schlagen: Dieser Wert liegt auf einem Niveau mit Düsseldorf und Frankfurt am Main.

Für die "Welt" hat das HWWI zudem errechnet, wie hoch die Kosten eines einstündigen, flächendeckenden Stromausfalls in ganz Deutschland wären. Für einen Blackout morgens um 6 Uhr kommen die Wissenschaftler auf einen Wert von 274 Millionen Euro, käme der einstündige Ausfall zur Mittagszeit, lägen die Kosten bei 592,7 Millionen Euro.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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