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Azubi-Zuwachs ist nur Momentaufnahme: Zeichen im Mittelstand stehen für 2019 auf Rückgang

Archivmeldung vom 31.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Westarkade (links) und Nordarkade (rechts) am Hauptsitz der KfW
Westarkade (links) und Nordarkade (rechts) am Hauptsitz der KfW

Foto: Dontworry
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im gerade beendeten Ausbildungsjahr 2018 ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum zweiten Mal in Folge leicht gestiegen - um 1,2 auf 521.900, wie das Statistische Bundesamt vermeldet.

Doch bereits im neuen Ausbildungsjahr 2019 dürfte sich die Lage wieder ändern: Im Mittelstand, der in Deutschland ca. 90 % aller betrieblichen Auszubildenden beschäftigt, deutet sich ein Rückgang an, wie eine aktuelle Auswertung von KfW Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels zeigt. Denn auch wenn die Mehrheit der mittelständischen Ausbildungsunternehmen (66 %) schätzt, dass die Anzahl der eigenen Auszubildenden in 2019 konstant bleibt, so geht doch ein Fünftel (21 %) von einem Rückgang aus. Mit einem Anstieg rechnen nur 13 %.

"Der leichte Anstieg der Azubi-Zahlen in 2017 und 2018 ist nur ein vorübergehendes Phänomen, das vor allem durch den nun abebbenden Arbeitsmarktboom und die Integration von Flüchtlingen ins Ausbildungssystem getragen wurde", sagt Dr. Arne Leifels, Ökonom bei KfW Research. "Schon für das gerade gestartete Ausbildungsjahr 2019 erwarte ich wieder einen leichten Rückgang der Neuverträge. Die duale Berufsausbildung kehrt dann wieder zu ihrem langfristigen Trend zurück, der durch sinkende Schülerzahlen und steigende Studierneigung klar negativ ist."

Auch wenn der Mittelstand in seiner Gesamtheit den Großteil der Berufsausbildung hierzulande schultert, bildet bei weitem nicht jedes mittelständische Unternehmen aus. Von den 3,80 Mio. kleinen und mittleren Unternehmen haben gemäß KfW-Mittelstandspanel 2019 nur 13 % Auszubildende in der Belegschaft. Dies ist auf die Größenstruktur des deutschen Mittelstands zurückzuführen, der zu 80 % aus Kleinstunternehmen mit weniger als 5 Beschäftigten besteht. Und je kleiner ein Unternehmen ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Azubis beschäftigt. So waren 2018 nur 5 % der Kleinstunternehmen ausbildungsaktiv, bei den Mittelständern mit mehr als 50 Mitarbeitern hingegen drei Viertel. Die geringe Ausbildungsaktivität der kleinsten Unternehmen führt auch zu ausgeprägten Branchenunterschieden. So beträgt die Ausbilderquote im Verarbeitenden Gewerbe mit seinen überdurchschnittlich großen Unternehmen 29 %. Im kleinteiligen Dienstleistungssektor sind es nur 10 %.

KfW Research zeigt im Rahmen der Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels auch die Unterschiede bezüglich der Ausbildungsaktivität in den Bundesländern. Wie eine Durchschnittsbetrachtung der Jahre 2013-2017 ergibt, ist die Ausbildungsaktivität des Mittelstands in den westdeutschen Flächenländern strukturell hoch: In Niedersachsen (inkl. Bremen) bilden 20,5 % der kleinen und mittleren Unternehmen aus, in Rheinland-Pfalz (inkl. Saarland) 18,5 %. Auch in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt liegt die Ausbilderquote mit 16 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Hessen (13,5 %), Baden-Württemberg (13,0 %) und Bayern (12,5 %) liegen im Länderranking mit Mittelfeld. Die Schlussgruppe mit Quoten unter 11 % bilden Sachsen, Thüringen, Berlin und Hamburg.

Zur Datenbasis:

Die aktuelle Analyse zum Thema Auszubildende im Mittelstand basiert auf dem KfW-Mittelstandspanel, das die einzige repräsentative Erhebung im deutschen Mittelstand (Unternehmen bis 500 Mio. EUR Umsatz) darstellt. In der aktuellen Welle 2019, die hier vor Erscheinen des Jahresberichts im Herbst 2019 ausgewertet wird, haben 10.222 mittelständische Unternehmen an der zugrundeliegenden Befragung teilgenommen.

Quelle: KfW (ots)

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