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Tatort Unternehmen: Wie kommt man Wirtschaftskriminellen auf die Schliche?

Archivmeldung vom 27.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Lobbyismus und Korruption (Symbolbild)
Lobbyismus und Korruption (Symbolbild)

Bild: Bernd Wachtmeister / pixelio.de

Ob die Wirecard-Affäre, die Pleite der Greensill Bank oder der Dieselskandal bei Volkswagen: Wirtschaftskriminelle Straftaten geraten in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Wie können solche Machenschaften überhaupt zustande kommen und so lange unentdeckt bleiben? Welche Akteure spielen dabei eine Rolle?

Mit welchen Methoden lässt sich wirtschaftskriminelles Verhalten aufdecken? Prof. Dr. Karsten Munscheck ist Professor für Controlling und Finanzen sowie Studiendekan für das Fach Wirtschaftsforensik an der Hochschule Fresenius in Wiesbaden. In der aktuellen Folge des Wissenschafts-Podcasts adhibeo erklärt er, wie man Wirtschaftskriminellen auf die Schliche kommen kann.

Wirtschaftskriminalität hat in den letzten Jahren zugenommen: Laut des Studienberichts "Spionage, Sabotage und Datendiebstahl - Wirtschaftsschutz in der vernetzten Welt" des Branchenverbands der digitalen Wirtschaft (Bitkom) haben 2019 drei von vier Unternehmen angegeben, dass sie von Wirtschaftskriminalität betroffen waren. Werden diese Fälle öffentlich, schadet dies nicht nur dem Image und der Glaubwürdigkeit des jeweiligen Unternehmens, es entstehen dadurch auch Kosten mitunter in Milliardenhöhe - nicht nur für die Firmen, sondern auch für Kunden, Kapitalgeber oder den Steuerzahler. Umfragen von Bitkom beziffern den Schaden auf circa 100 Mrd. Schaden pro Jahr für Unternehmen allein in Deutschland. Dabei ermittelt Bitkom die Schäden auf Basis einer anonymisierten Umfrage bei Unternehmen und bezieht auch Folgekosten wie die Kosten der Aufklärung sowie Prozesskosten mit ein.

Um Wirtschaftskriminalität zu verhindern, empfiehlt Prof. Dr. Karsten Munscheck Unternehmen, ihr Risikomanagement neu zu denken. Bislang sei das Risikomanagement auf verschiedene Abteilungen wie beispielsweise Compliance, Risikocontrolling, Risikomanagement, interne Revision oder interne Ermittlungen verteilt. "Eine Bündelung dieser Kompetenzen ermöglicht ein effektiveres Arbeiten", erklärt Munscheck. "Da die Tatbestände häufig sehr komplex sind, kann ein Mitarbeiter allein nicht über alle notwendigen Kenntnisse verfügen, um diese Fälle aufzudecken. Hier sollten Unternehmen interdisziplinäre Teams bilden, in denen die Expertisen von Wirtschaftsforensikern, Controllern, IT-Fachleuten, internen Ermittlern und Juristen zusammengeführt werden."

Quelle: Hochschule Fresenius (ots)

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