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IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann zu Porsche: "Personality-Show mit Intrigen und Fehden muss ein Ende finden"

Archivmeldung vom 06.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Konflikt um Porsche und Volkswagen richtet der IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann heftige Angriffe gegen die Eigentümerfamilien und Vorstände von Porsche. Zudem dringt er auf eine neue Einigkeit aller Arbeitnehmervertreter.

"Wir erwarten, dass jetzt endlich eine Lösung in der Sache gefunden wird und diese Personality-Show mit Intrigen und Fehden ein Ende findet", sagte er im Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Montagausgabe). Auch die Öffentlichkeit wolle eine Klärung. "Das Thema geht einem allmählich schlicht auf den Wecker", sagte Hofmann.

In den Belegschaften gebe es eine große Unsicherheit über die Zukunft von mehr als 100.000 Arbeitsplätzen. "Hier tragen die Kapitaleigner die Hauptverantwortung." Sie hätten den Kurs bei Porsche immer einvernehmlich mitgetragen "und sich erst in die Wolle bekommen, als der aberwitzige Plan der Beherrschung von Volkswagen nicht aufging". Er sehe nun an allererster Stelle die Eigentümerfamilien in der Verantwortung, "über einen substanziellen Eigenbeitrag den Schaden zu beheben, den sie angerichtet haben". Das sei auch das Erste, was die Öffentlichkeit jetzt erwarte. Mit Schrecken erinnere er sich an den Anfang der neunziger Jahre, als die Familie aufgrund von internen Streitigkeiten schon einmal Porsche fast in den Abgrund gefahren habe, sagte Hofmann. Heute gebe es eine noch größere Dimension. Umso wichtiger sei das weitere Mitbestimmungsrecht, "um zumindest dort einem solchen Treiben einen gewissen Einhalt zu bieten".

Weil die Kapitalseite ihren Machtkampf auf dem Rücken der Belegschaften austrage, müsse die Arbeitnehmerseite nun Eckpunkte formulieren, hinter die sich alle Beschäftigten von Porsche und VW stellen können. Es sei notwendig, gemeinsam die Interessen klar zu formulieren, was die Zusagen an Beschäftigung und Standorte, den Erhalt des Volkswagengesetzes, den Eigenbeitrag der Familien und "das Ende von Machtträumereien eines Beherrschungsvertrags gegenüber Volkswagen" angeht. Hinter diesen Punkten könne man sich sehr gut sammeln. "Ich hoffe, dass wir diese gemeinsamen Positionen stärker in die Debatte bringen - gerade gegenüber den Eigentümerfamilien und Vorständen", sagte Hofmann. Dass die auf Seiten der Betriebsräte lange Zeit heftig umstrittene Mitbestimmungsvereinbarung Bestand hat, bezweifelt er Die Warnung von Porsche-Chef Wiedeking, den IG-Metall-Vorsitzenden Berthold Huber nach dessen öffentlichen Äußerungen für einen möglicherweise entstandenen wirtschaftlichen Schaden haftbar zu machen, wies Hofmann gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" scharf zurück. Der Brief an Huber sei "eine Unverschämtheit" gewesen. "Ein Elefant im Porzellanladen verhält sich sensibler als Wendelin Wiedeking", sagte Hofmann.

Quelle: Stuttgarter Zeitung

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