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Zeitung: EZB-Geldpolitik gefährdet Arbeit vieler Stiftungen

Archivmeldung vom 09.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank gefährdet laut eines Berichts der F.A.Z. (Dienstagsausgabe) die Arbeit vieler Stiftungen in Deutschland. "Die niedrigen Zinsen reduzieren uns Jahr für Jahr in den Möglichkeiten, Gelder für karitative Projekte unserer Mitglieder zur Verfügung zu stellen", sagte Thomas Hoyer, Vorstandsvorsitzender der Caritas-Stiftung im Erzbistum Köln, der Zeitung.

Zwar würden Mieterträge und Spenden den Zinsrückgang ein wenig abfedern - dennoch sei der Rückgang spürbar. Eingeschränkt seien Stiftungen, deren Vermögen ganz oder überwiegend in sicheren Rentenpapieren investiert sei und deren Arbeit vor allem auf Vermögenserträgen fuße. "Denn dann können sie schlichtweg weniger für das Gemeinwohl ausschütten. Gleichzeitig steigt bei absolut gleichbleibenden Verwaltungskosten der prozentuale Anteil ebendieser an den nun geringeren Gesamtausgaben", sagte Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, der F.A.Z. Er sorgt sich vor allem um kleine Stiftungen. "Einem Großteil der kapitalstärkeren Stiftungen geht es derzeit gleichwohl gut, weil sie mit Aktienpaketen, Immobilieninvestments und Unternehmensbeteiligungen von den aktuellen Entwicklungen der Wirtschaft in gewichtigen Teilen der Vermögensanlage durchaus profitieren."

Antragstellern und anderen Beteiligten sei durchaus bewusst, dass sie nur ausschütten können, was sie auch verdienen. "Aber das dauerhaft niedrige und immer noch weiter sinkende Zinsniveau ist schon ernüchternd und stärkt nicht gerade den Stiftungsgedanken", sagte Hoyer von der Kölner Caritas-Stiftung. Er äußerte sich zur Geldpolitik der EZB: "Es gibt sicher gesamtwirtschaftliche Argumente, die für eine solche Politik sprechen", sagte er der F.A.Z. "Aus Sicht der Versicherer, Sparer und Stifter ist diese Politik jedoch nicht zu begrüßen. Sie führt zu einer schleichenden Entwertung des Vermögens."

Dass eine Stiftung ihr Kapital verbraucht, nennt er eine aus der Not heraus geborene Idee. Dies weiche die Stiftungsidee auf und könne sie auf längere Sicht beschädigen. Die lockere Geldpolitik der EZB gefährde die Stiftungsarbeit: Durch die niedrigen Zinsen lohne sich das langfristig gedachte Spenden weniger, das von Erträgen der Kapitalanlage lebt. "Man muss entweder höhere Risiken eingehen, um noch eine halbwegs attraktive Verzinsung zu erlangen, oder mit niedrigen Zinsen leben, was wiederum die Arbeit der Stiftung erschwert", sagte Hoyer der F.A.Z.

Besonders gefährlich sei jedoch die Dauer der Niedrigzinsphase: Je länger diese anhalte, desto mehr schränke dies die Stiftungsarbeit ein.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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