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Bayer-Chef verlangt deutlich langsamere Energiewende

Archivmeldung vom 19.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Cristine Lietz / pixelio.de
Bild: Cristine Lietz / pixelio.de

Der Vorstandsvorsitzende des Chemiekonzerns Bayer, Marijn Dekkers, hat die Bundesregierung vor einer überhasteten Umsetzung der Energiewende gewarnt und ein deutlich langsameres Tempo angemahnt.

In einem Interview mit "Bild" forderte Dekkers, das Tempo bei der Umsetzung der Energiewende zu drosseln: "Die Ziele der Bundesregierung sind viel zu ehrgeizig. Es soll alles viel zu schnell gehen. Atomausstieg, Rückgang der CO2-Emmissionnen." Die Folge dieser Politik seien extrem schnell steigende Energiepreise. Diese schadeten vor allem der mittelständischen Chemieindustrie. "Die ist nämlich sehr energieintensiv - und kann ihre Produktion nicht einfach ins Ausland verlagern", so Dekkers.

Tillich: Arbeitsplätze wichtiger als Klimaschutz

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat vor zu hohen Kosten der Energie- und Klimapolitik gewarnt. "Klimaschutz zu Lasten von Arbeitsplätzen ist keine gute Lösung für Deutschland", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Falls die Klimaziele der Bundesregierung nur mit weiteren Belastungen der Wirtschaft und Folgen für die Beschäftigten erkauft werden könnten, "dann gibt es nur eine Antwort: Der nationale Klimaschutz darf nicht zu Lasten unserer Arbeitsplätze gehen."

Er lehnte die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgeschlagene Klimaabgabe alter Braunkohlekraftwerke ab, weil er schwerwiegende, auch strukturelle Folgen für die Wirtschaft in Ostdeutschland fürchtet. "Ich bin schon überrascht, mit welcher Leichtfertigkeit da Vorschläge gemacht werden, die Tausende Arbeitsplätze in Frage stellen", sagte Tillich.

Es gehe nicht nur darum, wie die Bundesregierung die selbstgesteckten Klimaziele - minus 40 Prozent Kohlendioxidemissionen bis 2020 - erreichen werde. "Ob wir das Klimaziel dann 2020 um eine Million Tonnen verfehlen, das ist am Ende des Tages nicht die entscheidende Frage, eine Punktlandung kann sowieso niemand messen. Entscheidend ist, dass dafür niemand seinen Arbeitsplatz verliert."

Tillich äußerte sich zuversichtlich, dass der Streit in den kommenden Tagen beigelegt werden könne. Sachsen ist neben Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen eines der Länder, in denen die Braunkohleindustrie eine große Rolle spielt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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