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Energieexpertin warnt vor "Abwrackprämie" für Kohlekonzerne

Archivmeldung vom 25.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kohlekraftwerk Moorburg
Kohlekraftwerk Moorburg

Foto: NordNordWest
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Energieexpertin und Regierungsberaterin Claudia Kemfert hat mit Blick auf die Kohlekommission davor gewarnt, "rückwärtsgewandte Abwrackprämien für Kohlekonzerne" aufzulegen. "Man sollte lieber über zukunftsweisende Investitionen in Energiewende-Unternehmen nachdenken", sagte Kemfert der "Frankfurter Rundschau".

Sie plädierte für eine gezielte Förderung innovativer Unternehmen, um diesen den Markteintritt erleichtern. "Verknüpft mit einem entschlossenen Kohleausstieg werden sich deren Geschäftsmodelle schnell und dauerhaft rechnen. Energiespeicherung und Digitalisierung - da spielt künftig die Musik", so die Energieexpertin. Die Kohlekommission kommt am heutigen Freitag in Berlin zu ihrer entscheidenden Sitzung zusammen. Laut einem Entwurf des Abschlusspapiers sollen die Energiekonzerne Entschädigungszahlungen erhalten, falls die Bundesregierung sich mit ihnen nicht auf Abschalttermine für die Kraftwerke einigen kann.

Kemfert ist Abteilungsleiterin Energie beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin und Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), der die Bundesregierung berät. Die Expertin plädierte dafür, statt eines festen Abschaltplans für die Kraftwerke eine "Emissions-Obergrenze" festzulegen. "Dann würde die Kraftwerksbetreiber ihre Kapazitäten klüger einteilen - also alte und ineffiziente Kohlekraftwerke schnell abschalten, damit sie jüngere und effizientere Kraftwerke länger laufen lassen können", sagte Kemfert der "Frankfurter Rundschau".

So könne man das Ende der Kohle langsam einläuten und bis 2030 für die verbliebenen etwa 5.000 Beschäftigten in der Kohleindustrie in Ruhe neue Perspektiven finden. Die jüngste Warnung der Wirtschaftsverbände BDI, DIHK und BDA vor einem Anstieg der Stromkosten in Deutschland bis 2030 um bis zu 54 Milliarden Euro, wies Kemfert zurück. "Das sind nur die immer selben Horrorszenarien, die auch nicht durch Wiederholung wahrer werden. Fakt ist: Während Kohlestrom durch steigende CO2-Preise immer teurer wird, werden die erneuerbaren Energien immer billiger", so die Energieexpertin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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