Handelskonflikt: US-Medizintechniker füllen Lager in Europa
Die Medizintechnikbranche bereitet sich offenbar auf eine Verschärfung des Handelskonflikts vor und füllt die Lager in Europa. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes verzeichnete Deutschland im ersten Quartal des Jahres eine Zunahme der Importe von Medizintechnikprodukten um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Importe von Medizintechnikartikeln aus den USA sind im ersten
Quartal des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 42
Prozent angestiegen.
"Diese Zunahme liegt vermutlich daran, dass
die US-Medizintechnikunternehmen ihre Lager in Deutschland füllen oder
sich ihre Kunden bevorraten, um sich so auf eine mögliche Zuspitzung des
Handelskonflikts einzustellen", sagte Jörg Mayer, Geschäftsführer des
deutschen Industrieverbands für Optik, Photonik, Analysen- und
Medizintechnik (Spectaris), der "Welt am Sonntag".
Deutsche
Medizintechnikunternehmen sind von den seit April geltenden US-Zöllen in
Höhe von zehn Prozent betroffen. Die Ankündigung von US-Präsident
Donald Trump, die Zölle auf 30 Prozent erhöhen zu wollen, und mögliche
Gegenmaßnahmen der EU könnten auch Medizintechnikprodukte betreffen.
Spectaris-Geschäftsführer Mayer hofft auf eine Entspannung der Lage
durch die Verhandlungen zwischen der EU und der US-Administration. "Wir
sind gut beraten, nun einen kühlen Kopf zu bewahren und jede Eskalation
im Handelsstreit zu vermeiden", sagte Mayer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur