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Stromversorger kündigen deutschen Betrieben reihenweise die Verträge

Archivmeldung vom 19.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Symbolbild: Freepik / WB / Eigenes Werk
Bild: Symbolbild: Freepik / WB / Eigenes Werk

Die explodierenden Strompreise tragen weiter dazu bei, die deutsche Wirtschaft zu zerstören. Derzeit werden vielen mittelständischen Betrieben (den kleinen und mittleren Unternehmen, kurz KMU) massenhaft die Stromverträge durch ihre örtlichen Energieversorger gekündigt. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Die Stadtwerke selbst, denen bundesweit eine riesige Pleitewelle droht, sehen sich aufgrund des schwankenden Strompreises nicht mehr in der Lage, Verträge anzubieten. Und falls doch noch welche angeboten werden, sind die Preise so hoch, dass sie unbezahlbar wären. Das Problem ist mittlerweile flächendeckend.

Ein Sprecher der Osnabrücker Stadtwerke sagte etwa: „Die Kalkulierbarkeit von Preisen bei stichtagsbezogenen Verträgen ist de facto unmöglich geworden.“ Eine Betreiberin von fünf Edeka-Filialen in der Stadt berichtet, dass sie zum ersten in 24 Jahren kein Angebot für ihren zum Jahresende auslaufenden Vertrag erhalten habe. Sie beschäftige sich „nur noch mit Energiepreisen.“

Die von den Stadtwerken angebotene dreimonatige Grundversorgung sei keine Alternative, weil der Preis sich um 50 bis zu 80 Cent erhöhe, was über eine Million Euro Zusatzkosten für sie bedeute würde. „Wir können nicht einfach mal zwei Monate zumachen, schon gar nicht ohne Strom, dann vergammelt ja alles in unseren Tiefkühltruhen und Kühlhäusern“, klagte sie.

Vom Betonwerk bis zum Zoo, vom Edeka bis zur Eishalle

Auch der Geschäftsführer eines Betonwerks in Lintel, Kreis Gütersloh, sagte: „Da kann einem Angst und Bange werden“. Der Zoo in Osnabrück  rechnet mit jährliche Mehrkosten von 200.000 Euro, eine Edeka-Filiale im niedersächsischen Stadthagen muss fast eine Million Euro an Stromkosten zahlen, statt wie bisher 74.000 Euro und in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) muss eine Eishalle schließen, weil der Weiterbetrieb statt 10.000 nun 80.000 Euro pro Monat kosten würde. 

Selbst der Energieriese E.On kündigt seinen Stromkunden wegen der Beschaffungskosten – weil derzeit, wie es in dem entsprechenden Schreiben des Unternehmens heißt, „alle Anbieter mit einer historisch einzigartigen Situation auf den Energiemärkten konfrontiert“ seien. „Selbstverständlich“, so E.On, „bieten wir diesen Kunden die Möglichkeit, einen neuen Vertrag mit uns abzuschließen, der den aktuellen Marktbedingungen entspricht.” Die angebotene Alternative ist jedoch faktisch unbezahlbar.

Sogar E.on kündigt seinen Stromkunden

Der Stuttgarter Stromanbieter E.Vita, der auch gewerbliche Kunden beliefert, geht denselben Weg.  Die vertraglich gesicherte Preisgarantie wird einfach ignoriert. Laut Verbraucherschützer Matthias Moeschler gibt es Anbieter, die Strom-und Gasverträge sogar noch vor Ende der Laufzeit kündigen. Davon sei fast eine Million Kunden betroffen, zum Großteil bei Stromverträgen.

Von der Politik fordern die massenhaft betroffenen Unternehmen sofortige Hilfsmaßnamen: Die Umlagen auf den Strompreis sollten zeitweise abgeschafft werden. Laut Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)  betrugen Steuern, Abgaben und Umlagen bei Haushalten zuletzt gut 30 Prozent des Strompreises. Bei den Preisen für die Industrie liegt der Anteil seit Wegfall der EEG-Umlage jedoch nur bei drei Prozent. Ob die Politik noch rechtzeitig reagiert, um diesem wirtschaftlichen Zusammenbruch entgegenzuwirken, bleibt abzuwarten, wenn auch nicht mehr lange."

Quelle: Wochenblick

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